Schöner Radeln
Nun, da sich so langsam verläßliches Zweiradwetter herauskristallisiert, stellt sich erneut die regelmäßige und regelmäßig Verzweiflung erzeugende Frage nach der richtigen Bekleidung. Über Tweed Cycling habe ich ja bereits berichtet, aber nun habe ich (s. Foto) endlich ein passendes, geringeltes Outfit gefunden. Da steht ihr mit offenem Mund und wagt es vor Erstaunen kaum, Beifall zu zollen. Ich weiß, ich weiß.
Wer dies aus Zurückhaltung eventuell übertrieben findet und weitere und vielleicht andere, möglicherweise dezentere Anregungen sucht, wird sicher hier fündig: Riding Pretty, ein Blog zum Sehen, Staunen und nostalgischem Träumen, Lovely Bike - ebenso verehrend und modisch bekehrend, Girls & Bicycles zeigt wunderbare Beispiele, ähnlich wie Velo Vogue, ein Blog, das sich ganz auf Tragbares und Untragbares auf zwei Rädern spezialisiert hat. Und wie sieht es normalerweise aus? She Rides a Bike gibt Auskunft.
Foto via Riding Pretty
mit dieser Ausstattung könnte man auch unerkannt durch die Bretagne radeln...
Das ist die Kunst. Sich wie die Detektive in Tim & Struppi unauffällig der Landesbevölkerung anpassen zu können.
Ich würde sogar sagen, sich wie die Detektive in Tim & Struppi unauffällig der Landesbevölkerung anpassen zu können, das ist die Kunst!
Man kann es nicht erkennen auf dem Foto, aber der Herr sitzt doch hoffentlich auf
diesem Sattel.
Alles andere wäre nicht auszudenken. (Was Sie immer finden!)
hat überdies noch den Zusatznutzen, dass sein Träger von zudringlichen Stechmücken und Rinderbremsen verschont bleiben dürfte. Aus diesem Grunde (und um mich mit den schrillen bizyklischen Buntsprechten nicht gemein zu machen) trage ich auf dem Rad in der Regel ja auch nur Schwarz und Weiß.
Vielen Dank auch für die Links. Ich erwartete Damen in Krinolinen-Röcken und Herren im Gehrock mit Binokeln auf der Nase beim Rumbalancieren auf Hochrädern, aber zu meiner Beruhigung entdecke ich da auch viel Alltagsstaugliches.
Echt? Schwarzweiß lenkt Mücken ab? Deswegen werde ich nie gestochen, wenn ich meinen gestreiften Pyjama trage, sondern nur, wenn ich au naturel unterm Linnen liege. Ich finde, ein bißchen adrett sollte man sich schon auf zwei Rädern bewegen. Diese ballonseideknisternden Farbkastenspiele sind ja wie ein Speichenstoß ins Auge.
Ringel oder Zebramuster sollte es schon sein. Denn: Die Facettenaugen von Stechmücken (und Stubenfliegen) werden durch zahllose parallele scharfe Kanten verwirrt. Die Viecher können auf diesen Mustern die Entfernung schlecht abschätzen und landen darauf deswegen nicht so gerne.
Mein Outfit hat freilich nicht ganz so viele von diesen parallelen Kanten und Übergängen, ich muss daher mit höherer Geschwindigkeit und Ausdauerleistung gewährleisten, dass die Viecher sich leichtere Beute suchen.
Über das Schuhwerk denken Sie bitte nochmal nach. Da sind Punkte drauf und so ne Farbe.
Ein grober Faux-pas! Aber ich glaube,
solche gibt es nur für Frauen.
Super. Der Kerl ist eine echte Type. Spritzt doch tatsächlich sein Fahrrad nach seinem Schlafanzug. Ganz großartig. Und dann heißt es immer, man sehe irgendwann mal seinem Hund ähnlich. Alles Quatsch. Man sieht seinem Fahrrad ähnlich....
Folgt man der Atomtheorie aus "Der dritte Polizist" von Flann o'Brien, dann wird man sein Fahrrad, wie das Fahrrad man selbst wird:
"Das Brutto- und Nettoresultat davon ist, dass die Persönlichkeit von Menschen, die die meiste Zeit ihres natürlichen Lebens damit verbringen, die steinigen Feldwege dieser Gemeinde mit eisernen Fahrrädern zu befahren, sich mit der Persönlichkeit ihrer Fahrräder vermischt - ein Resultat des wechselseitigen Austausch von Atomen -, und Sie würden sich über die hohe Anzahl von Leuten in dieser Gegend wundern, die halb Mensch und halb Fahrrad sind."
Überhaupt das Buch für Velophile, zu Ihrer Erbauung und zum Anfüttern, (klein):
"Handelt es sich um ein Fahhrad?"
(...)
[Edit, kid37]
Manche verwachsen mit Bäumen oder ihren Hunden (Uli Seidl, wirklich eine Empfehlung), andere eben mit ihren Velos. Der Punkt zur Erleuchtung ist dann wohl wirklich erreicht, wenn man sagen kann, ich bin Fahrrad.
(Das lange Zitat habe ich rausgenommen, aber gut aufgehoben.)
Sie lesen Ihren eigenen Blog nicht aufmerksam, den Seidl müssen Sie mir doch gar nicht mehr hinterher tragen.
(Ja, manchmal überkommt es mich. Entschuldigung.)
Einen Blog lese ich schon mal gar nicht. Also bitte. (Bedenke, o Mensch: Jedesmal, wenn jemand der Blog sagt, stirbt ein Kätzchen!).
Jaja. Augenklimpern ist nicht, ich bin da ganz streng. Wenn Sie die Tiere zu Ende gequält haben, sagen Sie Bescheid, meine schöne Rubrik "Mit toten Tieren durch das Jahr" darbt.
SO vielen Dank für den Hinweis auf Velo Vogue: Endlich ein Blog, dass sich tatsächlich mit Kleidung in Kombination mit dem Fortbewegungsmittel Fahrrad befasst. (Werde umgehend meine antiken Kameltreiberhosen reaktivieren.)
Hier noch was aus Belgien, mit Anregungen für die Herren auch. Das erinnert mich an Ihren Rosentag: Da geht auch was mit
Fahrrädern.
Damit wäre vom Fahrradkinderwagen bis zur Bahre wirklich alles abgedeckt. Erstaunlich.