Sieht aus wie mal eben hingekritzelt. Ist es auch. Der amerikanische Künstler Jack Pierson benutzt Fotografie, Poesie, Malerei und Installationen für seine Forschungsreisen in die Alltagswelt. Seine Themen sind Einsamkeit, emotionale Distanz, Verlorensein, das Monumentale und das Banale. Geplatzte Träume, enttäuschte Hoffnungen. Alles wird Kunst, und Kunst wird alles.
Regen auf Fensterscheiben, verblasste Interieurs, reduzierte Farben, sinnentleerte Wortfetzen. Seine Fotografien scheinen nur dokumentarisch, weil sie das Banale streifen. Dabei sind sie Fiktionen, lakonische Kommentare, zerbrochene (amerikanische) Träume. Zersplitterte Oberflächen, abgewetzte Möbel, ein paar Schallplatten, Bücher, eine letzte Zigarette. Atmosphärisches Geplänkel für manche. Rührung für andere.
Das einzig echte eben.
(Jack Pierson. The Lonely Life. Zürich, 1997.)
ihr vergleich mit beuys ist etwas weit her geholt (ich habe mit seinem allumfassenden anspruch auch probleme; er kommt mir so sektiererisch vor)
allerdings wundert mich ihr unverständnis etwas, wenn sie (berechtigte) begeisterung für weichen, tropfend-träufelnden rindertalg aufbringen können.
: )