Vienna Calling #3



Auf meinen Bildungsreisen nach Wien schaue ich ja immer auch nach den Tieren. Manchmal in Schönbrunn, meist im Naturhistorischen Museum, manchmal aber auch in freier Wildbahn. Zart zerkaute Giraffen findet man da oder riesige Glaswespenbienen. Und zuletzt staunende Hasen, die als alte Hakenschlager auch nicht recht erklären können, wie die Welt gerade läuft.



Ins Glas geblasen sind die bunten Superinsekten von beeindruckender Schönheit und Größe. Sonst, selten. Diese riesigen Exemplare nähren sich von der geheimnisvollen, dichten Pflanzenpracht, die es irgendwo auf der Donauinsel geben soll. Üppige, schwül duftende Blumenfelder, auf denen gerüchteweise laut schwirrende, ins Monströse mutierte Schmetterlinge, Bienen und Wespen heranwachsen sollen. Bereit, in die inneren Bezirke der Stadt vorzudringen, um Touristen zu bedrängen, die im Sommer die Caféhäuser überfüllen. Eiweißreiche Nahrung für die Brut, die in gigantischen Papiernestern heranwächst und jeden Morgen von den Praterfahrgeschäften geschlagen werden muß. Eine andere Erklärung fällt mir gerade nicht ein.



Mit toten Tieren durch Wien wäre auch eine bezaubernde Idee für einen kleinen Spezialinteressenreiseführer. In vielen Geschäften stehen sie und starren, mahnen den Betrachter durch die Schaufenster, das Leben gut zu nutzen, nicht in jede Hasenschlingschlagfalle zu tappen, aber auch nicht an jeder offenen Türe vorbei - usw. usf. Sie lehren Geduld, denn anders als Menschen laufen ausgestopfte Tiere nicht davon, wenn man ihnen die Leviten liest. Anders als Menschen reden sie auch kein dummes Zeug, weshalb man sie auch oft als besten Freund bezeichnet. Gerne hätte ich dem toten Hasen noch die Kunst erklärt, sie sind Interessierte, auch hier von vielen Menschen unterschieden.

Ausfallschritt | 01:37h, von kid37 | Kondolieren | Link

 
fritz_ - Freitag, 19. Juli 2019, 03:51
Die jungen Leute verstehen das gar nicht mehr, wieso Vienna calling eine Redewendung sein soll.

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manhartsberg - Freitag, 19. Juli 2019, 08:04
Was ist jetzt mit der altersmilden Nachsicht, jungen Leuten gegenüber, war wieder nur so dahingeschrieben...Aber wie immer alle gegen die kleinen Dicken, die nicht so schnell rennen können.

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fritz_ - Freitag, 19. Juli 2019, 13:40
Ich bin ein junges Leut.

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samojede - Freitag, 19. Juli 2019, 12:51
Mache kleine Umfrage. Welches Tier gefällt Ihnen von den oben erwähnten am schönsten
{ } 🦒
{ } 🐇
{ } 🐝
{ } 🦋

?

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kid37 - Freitag, 19. Juli 2019, 17:08
Wie jedermann weiß, habe ich ja ein gewisses Herz für Bienen, auch wenn ich wiederum weiß - als jemand, in dessen Familie es mal eine Imkerei gab - wie leicht die einen zum oder ins Schleudern bringen können. Da erzähle ich Ihnen als Animalexpertin ja sicher nichts Neues.

Ich muß aber auch die Falter loben Die tanzen, anders als Bienen, auch nachts vor einem rum. Es gibt welche, die sehen richtig super aus. Aber da erzähle ich Ihnen ja nichts Neues.

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dreadpan - Freitag, 19. Juli 2019, 18:29
Bei der Umfrage kann man leider nicht klicken. Wieso? Meine Antwort ist: D: Falter bzw. Igel. Der Hase wäre natürlich normalerweise Nummer eins, aber nicht so. R.I.P. Hase!

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kid37 - Freitag, 19. Juli 2019, 22:36
Nein, hier gibt es nichts zu Klicken, hier muß man formulieren. Toter Hase gilt bei Ihnen also nicht, Igel war nicht im Angebot, bleibt der Falter. Gute Zeitung auch, gewitzte Antwort!

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der imperialist - Freitag, 19. Juli 2019, 22:46
Eventuell wurden die Superinsekten schon am Naschmarkt gesichtet. Und da in den recht engen Zwischengängen. Allerdings nicht im Mai. Kann auch sein dass einige Buden wegen dem Kitsch erblinden und den Verschlag runterlassen, aus der schieren Not heraus. Was weiß man;-)

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kid37 - Freitag, 19. Juli 2019, 23:05
Das könnte gut sein, wenn man darüber nachdenkt. Auch im Mai! Ich darf schon mal eine kleine Vorschau machen und verkünden, daß ich darauf in meinem nächsten Beitrag näher eingehe.

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fritz_ - Freitag, 19. Juli 2019, 23:44
Wenn es ein Naschmarkt ist, könnte man die Sympathien danach gruppieren, was am besten schmeckt. Da ist der Hase King.

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kid37 - Samstag, 20. Juli 2019, 00:33
Mit Honigsauce von den Bienen. (Auch wenn Kleinkinder immer in Giraffen beißen, möchte ich selbst nicht probieren.)

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