Letztes Aufbäumen
Auf einem meiner letzten Spaziergänge durch die nahe Parkanlage fühlte ich mich ein wenig beobachtet. Nur so ein vages Empfinden, in der Regel ist das ja Quatsch, da war ja kaum ein Mensch außer mir. Bis ein Baum mich ansprach, so verrunzelt vertraulich aus der Borke heraus, er hätte da was, das er mir sagen müsse. Er spräche aus meinem Traum zu mir, richtete er aus und bewegte ein paar Zweige. Ob ich denn auch so Wurzeln schlagen wolle so wie er? Oder ob es nicht langsam mal vorwärts ginge.
Ich erwiderte, wach auf, Alter. Während du hier rumgammelst, nämlich, und mit den Kumpels vom Walde her über tief im Boden verwachsene Pilzfäden kommunizierst, wie die Biologie mittlerweile weiß, ein Wald-Weites-Web eines Hyphengeflechts, den Lan-Kabeln der Natur, bin ich ja aus der Welt geworfen. Mein Kommunikationsanbieter sagt "Oh, oh", also zweimal, der angekündige Techniker der Telekom (oder vielleicht auch eine Technikerin) kommt gleich gar nicht, warum auch, man ist ja Fremdkunde. Und zwar ein ziemich angepißter. Das wiederum konnte der Baum in meinem Traum gut nachvollziehen. Der kennt Hunde.
Ich aber wachte auf aus schweren Träumen - und hatte kein Internet mehr. Oder Telefon. Oder irgendwas. Ein Freund tippt diese Zeilen vom Stenoblock. Ich starre auf blinkende grüne Lämpchen mit maliziösem Lächeln. Vielleicht, denke ich, war dieses "Online" auch nur eine Phase. Vielleicht soll das Leben etwas anderes sein.
Großartiges Foto. (Grüble nun allerdings über das Persönlichkeitsrecht von Geisterbäumen nach.)
Und schön für uns, dass Sie so einen dienstbeflissenen Freund haben. ;-)
Ein Glück. Der muß morgen für mich auch die Telefonnummer wählen, mit der ich meine Kündigungsvormerkung bestätigen kann. Ich bin auf Zinne, sozusagen Baumkronenhöhe.
gez. ein Freund von einem Freund
So einen haben wir auch im Garten:
Ein einäugiges
Mängelexemplar
Das Internet wird doch überschätzt. Das wird sich nie durchsetzen, meint auch die Kanzlerin. Aber schnellere elektrische Schreibmaschinen, denen wird die Zukunft gehören. Herrlich, den Kugelkopf daherwirbeln zu sehen! Ich bin da ganz aufgeschlossen und halte meine alte mechanische nicht krampfhaft fest. Ja, ich erwäge sogar die Anschaffung eines "Walkmans", (transportables Cassetten-Tonbandabspielgerät mit Kleinkopfhörern), und ich bin fast 52!
Ich bin altmodisch und halte für transportable Zwecke an meinem
Nagra fest. Soviel Klang muß sein. Ansonsten höre ich den Wind in den Weiden, vielleicht entspannt das mehr als so ein Internet.
Herr Cabman, was für ein hübscher Zyklop! (Und sein Ableger, das Pinnocchio-Vogelhäuschen.)
Oh, und wie ich lese, ist heute "Tag des Baumes". Daher also.
Irgendwann müssten die da oben mal einen Tag des Internets ausrufen. Dann wird schon alles gut werden damit. Das Internet gibt's nämlich immer noch!
Nachdem ich gestern Abend in einer der jeweils 30-sekündigen Phasen mit Netzverbindung bis zum Menüpunkt "Kündigung" geklickt habe, läuft es heute (Achtung, Tag des Baumes) astrein. Will aber (Achtung, Tag gegen den Lärm) nix beschreien!
Der Anbieter des Waldes würde mich mal interessieren. Gäb's da Tarifinformationen?
Myko Rrizha macht das, die haben eine seeeehr lange Erfahrung in der Technik. Ich denke, das ist die Zukunft. Selbstgrabende Leitungen! (Von Conan Doyle gibt es eine Geschichte, in der eine Gruppe Menschen auf einer nebligen Insel komplett mit schleimigen Pilzen bedeckt lebt. So könnten wir uns alle miteinander vernetzen.) Es ist allerdings sehr teuer. Wald-IT-Guru
Peter Wohlleben spricht von einem Drittel des Jahresumsatzes.