Flieg nicht so hoch, mein kleiner Freund
In der wie ein laut "Gelati! Gelati!" rufender und mit einer Glocke durch die sommerheißen Straßen bimmelnder Eiswagen aus den Dolomiten von überhitzten Teenagern in kurzen Hosen frenetisch bejubelten Reihe Mit toten Tieren durch das Jahr kommen wir nun zum kleinen Vogel (Regaliosus).
Dieses spitzschnabelige Exemplar fand sich an einem frühlingswarmen Tag zu Fuße eines Hamburger Bürohauses, offenbar, so die forensische Tatortuntersuchung durchgeführt von einem Herrn Kid Mulder, abgestürzt aus größerer Höhe, ein Fenster wohl in den oberen Etagen. Es handelte sich, so ergaben die weiteren Untersuchungen und Zeugenbefragungen, um einen Highflyer, einen High Performer, der das Ende seiner persönlichen Fahnenstange erreichte beim Versuch, seine persönliche Grenze zu challengen und als echter Überflieger die Entscheidungsträger ganz oben zu beeindrucken. Jedoch hatte die Roadmap, zu der sich der kleine Entrepreneur committed hatte, einen unüberwindbaren Milestone. Eine Deadline.
Oder auch Selbstgerechtigkeit, vielleicht ließ er sich aufhetzen, stieg hoch mit heißer Luft und wilden Gerüchten unter dem Flügel, vergaß, woher er kam und wo seine Freunde waren. Vielleicht wollte er an die Tische fern von billigen Krumen und abgestandenem Wasser, dorthin zu den Versprechen auf Austern und Champagner. Vielleicht kam er der Sonne bloß zu nah. Die Hybris des Ikarus.
Es hat sich also ausgeschnäppert, ausgepiepert, end of business, und wichtig ist nun nur noch, was bleibt. Die letzte Botschaft, die er als Schattenspiel auf den Boden krallte. Leicht verzerrt, wie ein Captcha, damit es nicht von seelenlosen Maschinen gelesen werden kann. Aber deutlich. Ein Unken? Eine Mahnung? Eine zittrige 37.
Sieht aus wie Christopher Lee in der Rolle seines Lebens ...
Ausgangspunkt für eine weitere Spur:
Nosferatu!
(Ich sehe in den Krallenschatten trotzdem noch eine 37. Man will mir was sagen.)
< huiuiui >1 Menetekel.< /huiuiui >
Genau das klang im Ohr auch mit.
Ah, eine neue Folge meiner Lieblingsserie! Wieder sehr schön variiert, das Grundthema. Wer hat es nicht schon erlebt am Arbeitsplatz, wie so mancher high potential unversehens zum low performer schrumpfte und rapide abstürzte? Das gibt mir noch einigen Denkstoff bis zur Chefarztvisite morgen vormittag, vielen Dank dafür!
Ich hoffe doch sehr, daß es Ihnen nicht auch ein verkrampftes Menetekel ist, sondern Vorausblick auf ausschließlich erfreuliche Nachrichten.
Sie kennen ja sicher den Spruch von John Maynard Keynes, langfristig betrachtet seien wir alle tot, und so verstehe ich das verblichene Vögelein (wie auch so manchen plattgefahrenen Igel auf meinen Radrouten) mehr als memento mori und nicht so sehr als Menetekel.
ich habe nach einem gründlichen umzug einen karton mit postkarten wiedergefunden. wer also den daheim verbliebenen etwas liebes verblichenes zukommen lassen möchte, sei hiermit hingewiesen auf den wunderhübschen feriengruß "
vögel des wattenmeeres".
tschuldigung für den schamlosen spam, aber es sind übrigens grade *trommelwirbel!*
discountwochen beim vert-blog!!!11einself
- nochmal fahr ich das geraffel nicht durch die republik. und außerdem bin ich jetzt alt und brauch das geld nicht mehr. also nicht mehr so sehr.
Das ist super unterstützendswert, Leute! Wie sonst von Bloggern nur mundgemalt. Ich besitze selbst einen kleinen Schwung dieser Karten und erfreue damit Jahr um Jahr mein ein, zwei Lieben. Kauft ruhig!
ihnen würd ich wohl auch noch einfach so ein paar schicken.
ein paar hundert zum beispiel;-)
Wir müssen die groß rausbringen! Ein jeder braucht ein gutes Dutzend davon!
Meisterhaftes Diapositiv. Man könnte sagen, es ist gut.
Positiv gesehen wird alles gut.
Oh, wie die Dinge sich gleichen, wiederholen oder gar als Glieder einer unbekannten Kette an die Kante des Daseins treten: In den Dolomiten verflog sich ein kleines kreuzschnäbeliges Exemplar an der Scheibe zum Balkon. Jäh vorbei. Ich verwarf die Idee von der Konservierung. Auch heute Morgen, als unser Kater am Straßenrand lag... Die Vogelfedern hinter ihm...Alles keine Mahnungen.
Man sollte im Schatten bleiben...
Eine gewisse Kühle ist nützlich. Gerade in diesen Trennscheibenmomenten, wenn sich die Daseinsmomente berühren. Grad noch hier, bald schon dort. Ich versuche, entspannt zu bleiben.
Oder so: In Toronto haben die Menschen einen toten Waschbären
geehrt.
zu heiß, zu hoch, zu viel. Ende? oder Anfan?. Mit Sicherheit ein Übergang. Mag es ihm wohlergehen.