Low



Nachdem die nicht wirklich nervige, aber doch etwas eintönige Vorband ihr Hinterhof-Instrumentengeraffel beiseite geräumt hatte, zeigten Low, wie man mit weniger Instrumenten und noch konsequenterer Eintönigkeit große Musik macht. Das um Bass und Keyboards erweiterte Duo klingt, um für Verirrte mal eine sehr grobe und gleich wieder falsche Richtung vorzugeben, an den exaltierteren Stellen wie "White Stripes spielen Neil Young" - aber in der Regel ist die Exaltiertheit sehr kontrolliert, fast schon wieder entspannt, auf jeden Fall sehr zeitgedehnt, runtergestimmt wie ein zu langsam laufendes Tonband, immer ein wenig "kann man mal machen" - gefolgt von einem "aber vielleicht nicht gerade jetzt".



Große Kunst also, die hübsch auf dem grauen Teppich bleibt. Wie in Monkey etwa, einem dieser fröhlichen Mitsummschlager für beschwingte Kaurismäki-Abende, an denen man die Tapetennähte an der Wand zählt oder Schrot aus den Brettern des Hühnerschuppens mit einem recht schon stumpfen Messer puhlt. In einem Anflug von Übermut eröffnet Sänger Alan Sparhawk eine Runde für auf den Nägeln brennende Fragen, die er nun herzlich gerne beantworten würde, mir aber fällt "What is the key to happiness?" eine Sekunde zu spät ein.

Sunshine, würden Low vielleicht sagen. Aber das ist nun bloß geraten.

>>> Geräusch des Tages: Low, Words

Radau | 13:02h, von kid37 | Kondolieren | Link

 
nuss - Mittwoch, 1. Juni 2011, 22:13
Oh. Wie schön. Wie gemacht für diesen Abend immer.

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kid37 - Mittwoch, 1. Juni 2011, 23:38
Am Ende des Abends.

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