Mittwoch, 12. August 2020
an Insekten,
denn der Hunger war sehr groß
(Kid Käfer, "Heimchen am Herd")
Insekten/Einsichten, wir lesen vom Hunger. Und Fisch. Arbeiten geht derzeit eigentlich nur spät abends, wenn die Temperaturen leicht sinken und etwas Wind aufkommt. Einkaufen geht auch nicht, also ist nichts im Haus. nur Gräten. Das kam so, weil ich dachte, es wäre doch eine gute Idee, das alte Familienfoto meines Ururgroßonkels nachzustellen. Als Hommage und kleines Dankeschön. So wie es Frau Gaga derzeit in ihrem Blog mit Postkarten macht. (Ruhig mal zurückblättern, da ist schon einiges zusammengekommen.)
Jedenfalls ist das gar nicht so einfach, und mein Respekt für die Leistung der Altvorderen, auch an der Kamera, ist sehr gestiegen. Zunächst einmal hatte ich keinen Hai, und es besteht auch keine Aussicht, hier einen aus dem Kanal zu ziehen. (Anders als z.B. unheimliche riesige Tentakelwesen, deren schmatzende Saugnäpfe nachts an meinen Fenstern kleben.) Also habe ich am Hamburger Fischmarkt nach Resten gefragt, "möglichst groß" - und konnte da tatsächlich was nach Hause bringen. (Ging gerade so in die U-Bahn, fragt nicht.)
Fürs Foto mußte ich mich beeilen, denn in der Hitze unterm Dach entwickelte mein toller Fisch doch gewisse unangenehme Eigenheiten. Ich nehme an, die Nachbarn verdächtigen mich selbst, die ahnen ja nichts von Kunst und Kultur und meinem Fotoprojekt. Da muß ich jetzt durch. Fischkunst. Aus Hamburg. Man kann mich als Aktionskünstler mitsamt Fisch buchen. Für eine Buchneuausgabe von berühmten Romanen. Oder für Rock'n'Wrestling zum Beispiel. Oder als Schreck und Scheuche vor Veranstaltungsorten, die sich irgendwie ominös "gewarnt" fühlen. Dann kommt die Fischsecurity und sagt: Verduftet!