Mittwoch, 24. Juli 2019
Wer die schöne Stadt besucht, tut dies ja meist wegen der herzensschönen Menschen dort, aber oft auch einfach nur wegen der schönen Kunst. Da es auf dem Naschmarkt so leer geworden ist, zeigt man nun auch dort viel Kunst, großformatig und in vielen unterschiedlichen Stilrichtungen.
Man sitzt dann vis-a-vis, brustet und prostet sich zu, singt ein fröhliches Lied zu einem vernünftigen Getränk, sagt "a geh" und meint "komm her", und "angreifen" ist immer noch keine Kriegserklärung. Es sind volksnahe Legendenerzählungen, Heiligentafeln, die Bild für Bild die Stationen erklären, wo St. Tschocherl und die hl. Beisl umherwanderten und Wunder wirkten. Wo zwölf Tschick geraucht und ebenso viele Glaserl gestemmt wurden. Noch heute erzählen die Leute davon.
Wer nicht malen kann, klöppelt Worte aneinander. Oder umgekehrt. Am Ende hilft der Glaube, weshalb es in der schönen Stadt auch so viele Kirchen gibt. Aber davon vielleicht später. Ich mag es ja, wenn es freundlich zugeht in der Welt, Stille statt Geschrei, Blicke statt Besserwisserei. Die Kunst betrachten, staunen, mit der Taschenlampe leuchten. Und anschließend gehst einfach hoam.