Dienstag, 24. April 2018
Auf einem meiner letzten Spaziergänge durch die nahe Parkanlage fühlte ich mich ein wenig beobachtet. Nur so ein vages Empfinden, in der Regel ist das ja Quatsch, da war ja kaum ein Mensch außer mir. Bis ein Baum mich ansprach, so verrunzelt vertraulich aus der Borke heraus, er hätte da was, das er mir sagen müsse. Er spräche aus meinem Traum zu mir, richtete er aus und bewegte ein paar Zweige. Ob ich denn auch so Wurzeln schlagen wolle so wie er? Oder ob es nicht langsam mal vorwärts ginge.
Ich erwiderte, wach auf, Alter. Während du hier rumgammelst, nämlich, und mit den Kumpels vom Walde her über tief im Boden verwachsene Pilzfäden kommunizierst, wie die Biologie mittlerweile weiß, ein Wald-Weites-Web eines Hyphengeflechts, den Lan-Kabeln der Natur, bin ich ja aus der Welt geworfen. Mein Kommunikationsanbieter sagt "Oh, oh", also zweimal, der angekündige Techniker der Telekom (oder vielleicht auch eine Technikerin) kommt gleich gar nicht, warum auch, man ist ja Fremdkunde. Und zwar ein ziemich angepißter. Das wiederum konnte der Baum in meinem Traum gut nachvollziehen. Der kennt Hunde.
Ich aber wachte auf aus schweren Träumen - und hatte kein Internet mehr. Oder Telefon. Oder irgendwas. Ein Freund tippt diese Zeilen vom Stenoblock. Ich starre auf blinkende grüne Lämpchen mit maliziösem Lächeln. Vielleicht, denke ich, war dieses "Online" auch nur eine Phase. Vielleicht soll das Leben etwas anderes sein.