Mittwoch, 28. Dezember 2016
Open your eyes and there was someone else
Now I've got you in the undertow
Now I've got you in the undertow
(Warpaint, "Undertow")
Ich würde ja gern mit der Schlagzeugerin ein Bier trinken gehen. Oder ein Haus renovieren. Sachen reparieren, das Haar ausschütteln. Und den Kopf. Alles gerade richten und den Rest einfach so lassen.
In meinem insbesondere auch weltweit erfolgreichen Ratgeberbuch Wer braucht andere Leute, wenn man eine Rückenbürste hat? - und 101 weitere dufte Ratschläge für das moderne Leben (Hamburg: Schönfärb Verlag, 2015) gebe ich ja von reiner Herzensgüte inspiriert, den ein oder anderen Tip für ein simples und übersichtliches Leben. So kann man, wenn einem zum Beispiel alles auf den sprichwörtlichen Zeiger geht, einfach zu solch einem Handgelenksschmeichler greifen und schon sieht die Welt ganz anders aus. Einfache Idee, kommt nur keiner drauf. Hatte früher aber jeder.
Ja, und wenn es regnet, fragt ihr, und dunkle Wolken wie nasse Dämmwolle in den Straßen kleben? Und keiner anhält? Dann nimmt man sich halt ein kleines buntes Auto für sich selbst, ganz so, wie es früher jeder hatte. Das ist das Schöne an der Vergangenheit. Sie rauscht erinnerungsweise heran, man weicht aus - und zack hat sie einen mit heftiger Unterströmung am Fuß gepackt und läßt einen nicht los. Geht aber jedem so, nicht nur früher. Der Trick ist bekanntlich weiterzuatmen. Immer weiter.
Schön ist ja, wenn man wieder auftaucht. Ordentlich durchgeschrubbt und klitschnass natürlich, aber das wird dann wieder. Im Homeshopping-Fernsehen gibt es Handtücher, die saugen einen ganzen Eimer Putzwasser auf. Das machen die da den ganzen Abend, wenn ich kurz mal reinschaue. Schüssel Wasser, zack, Handtuch rein. Hatte früher aber jeder. Als Einstecktuch.