Samstag, 19. Juli 2014


Schwitzende kleine Kreaturen

Heute Leuchtturmdienst, also daheim bleiben und Regenwaldmusik der Creatures hören. Feast, ein lange vergessenes Album mit Musik, das hauptsächlich aus Drums und Stimme, den Tropfgeräuschen von Regen, der von Dschungelblättern fällt, und dem Quietschen rostiger Metallketten besteht. Ich sitze derweil in meinem liliengetränkten Wintergarten und bade gerade meine Hände in der Musik, während ich die Füße in eine emaillierten Schüssel voller Essigwasser stecke.

Euch und die anderen Internetzbewohner stelle ich mir dabei als kleine Geckos vor, die durch das Grün huschen, ledrige Zungen aus- und einrollen und träge ihre Umgebung beobachten. Sich was dabei denken oder auch nicht, ein wenig Musik hören und von Kühlschränken voller Getränke träumen.

Ermattet bin ich vom Büchersortieren und Filmsortieren, den vielen Johannisbeeren, vom Aquarellieren der Laufbahnen dieser Schweißtropfen, die meine Arme herunterkriechen. Was fehlt, ist das Versorgungsschiff, das mit eiskaltem Wasser und Burgunderwein kommt.

Warten aufs Nachtprogramm, die letzten Folgen von Penny Dreadful (nicht sicher für die Arbeit) für erweiterte Zustandsgedanken über zwielichtige Gestalten, schwitziger Grusel für wärmesedierte Köpfe.

>>> Da die meisten Clips von The Creatures bei einer im Internet weltberühmten Videoabspielstätte gesperrt sind, zur freudigen Abwechslung ein ebenso altes von der Musikkapelle Siouxsie and the Banshees. Dort zu sehen, wie Siouxsie Sioux als katzengleiche Bloggerin, Selfie- und Rumlungerverliebt etwas von Angesicht zu Angesicht singt.