Samstag, 12. Mai 2012


Um/Bruch

Krisenzeiten, Umbruchzeiten, diese Zeiten, um zu schauen, wo man selber steht, wo andere stehen, wie andere zu einem stehen, wie es überhaupt so steht. Welche Wege man geht, wie schnell man sie geht. Ob man sie langsam geht. Oder überhaupt nicht mehr geht. Oder überhaupt nicht mehr kann.

Weil man nicht will. Weil man nicht kann. Weil man denkt, du kannst mich mal.

Nachschauen, welche Schublade man umdreht, welchen Schrank man umräumt, welchen Karton man wegwirft, die Sicherungen rausdreht, den Raum nicht mehr betritt, das Zimmer.

Die Gespinste entfernt, dem Bla und dem BlaBla nicht mehr zuhört, das Halbgare nicht mehr ißt, sich mit Unverbindlichem nicht mehr die Hände verbindet. Oder die Arme, die Haut, den brennenden Nacken.

Den Kontostand prüft, letzte Überweisungen rausschickt, die Defizite wegstreicht, einfach abstreichen den Scheiß, die offenen Rechnungen und Posten, auf deren Eingang man warten oder auch warten kann oder es lassen, weil ja doch nichts kommt.