Montag, 23. Mai 2011


Im Gespensterwald



Die freundlich andekorierten Räume im Gängeviertel, mit junger Kunst behängt, ein semisexuell verspieltes Bild trägt die hübsche Pointe im Titel ("Das auf dem Bild sind zwei Jungs"), das in meiner Tasche aber sind die letzten Besorgungen. Dabei die immer wiederkehrende Sorge, man habe etwas Wichtiges vergessen, so als sei man auf dem Weg in eine noch der Entwicklung bedürfenden Zone, und nicht auf dem in die schöne Stadt.

Letzte Ausfahrt Windwaldwasser, die Luft einsaugen, einen gleichmäßigen Takt mit den Pedalen treten, Windschattenfahren mit dem leisen Schnurren des Diamant an der Seite, der Stille unter den Bäumen lauschen. Die Pastorale wird umhüllt von weißen, feingesponnenen Netzen. Es ist das Werk der Gespinstmotte", deren Raupen im ruhelosen Gewühl umherkrabbeln. Ein Wochenende unruhiger Geister, verwebt wie eine mumifizierte Erinnerung, weißgewandete Geister huschen über die Lichtung und hängen ihre Kleider an die Bäume. Eine Gespinstinstallation, dem komplett vergipsten Zimmer bei Krüger ähnlich, man möchte es weitertreiben und im Gängeviertel ein komplettes Gebäude von fleißigen Gespinstmotten zuweben lassen. Oder sich selbst, und dann einfach davonwehen.

Letzte Sonnenstrahlen in der Düne. Dann setzt das Gewitter ein.