Dienstag, 29. Juni 2010
Man muß jetzt die Engländer freundlich unterstützen, sich selbst aber auch, und nun sieht es so aus, als hätte ich mein nächstes Reiseziel gefunden: Das ehemals hochherrschaftliche Calke Abbey hat zwar keine Burleske-Tänzerinnen als Hauspersonal, aber ansonsten alles, was ein Mensch braucht: Frieden, Ruhe, tote Tiere.
Oh. Mein. Gott.
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Oh. Mein. Gott.
Calke is a 3D map of mild psychosis, from the collections of Henry Harpur (1789), the baronet with "an unhealthy taste for solitude" who married a lady’s maid, to the christening present bought by Richard Harpur Crewe (1880) for his nephew, a silver-mounted ostrich egg with decorative boars' tusks. [Q]
Der rührige National Trust hat lobenswerterweise hier die Hände stillgehalten. Konservieren statt sanieren, heißt die Losung im Falle dieses verlorenen Heimes, weshalb schwäbische Hausfrauen hier auch keinen Zutritt haben. In die Ferne reisen, um wie zu Hause zu sein, ein Konzept, das sonst nur Wohnmobilisten verfolgen, ein Paket Kaffee muß man vielleicht noch mitbringen, ansonsten ist alles bezugsfertig parat, im Keller ließe sich sicher schnell eine Behelfsdunkelkammer einrichten. Oder ein Sektionsraum. Hitchcock Blonde sagt: "Go to Calke in five inch heels and no knickers, and celebrate ancestral insanity with apocalyptic abandon." [Q] Man kann dort sicher still im Garten sitzen with no knickers, einen selbstgeschossenen Fasan ausstopfen, ein Tagebuch befüllen oder ein Erinnerungsgefäß. Dazu leise Musik, und das einzige, was geschieht ist, daß es irgendwann Abend wird. Vielleicht schreibe ich dir eine SMS mit "Wish you were here", wandere dann um das Grundstück und spanne die Tellereisen auf.
Alternative? Keine Hier. Oder halt das Schiff.