Montag, 15. Februar 2010
Wer herzlich eingeladen wird, darf nicht fehlen. Im Hamburger Knust sorgten am Freitag drei Bands für das innere und äußere Warmwerden der steifgefrorenen Kapuzenpullifrostbrigade, eingerahmt von einem schönen Mix mit Hits aus meiner Jugend. Potato Fritz durchschwammen schlafwandlerisch sicher einmal das große Freirockerbecken und zurück, Heimspiel nicht für jedermann, "Unentschieden!" rief jemand, könnte aber auch das Endergebnis des an diesem Abend ebenfalls spielenden FC St. Pauli gemeint haben. Meditation und Eruption: Danach der Höhepunkt des Abends heizten Herr Krüger und seine Jungs von Happy Grindcore den grindigen Schmalz aus den Ohren, großes Spektakel, Publikums- und Weltbeschimpfung, Verhandlung der letzten Dinge, der unplugged Tritt gegen akustische Eier, alle gegen Alles, demnächst dann Welthit, documenta, Klagenfurt. Axolotl-Kettensägenmassaker.
Aufs Hirn folgt das Herz, die Boxhamsters kochen kurz, trocken und schnickschnacklos den Saal auf, großes Gewoge vor der Bühne, Ergriffenheit links und rechts, der Sound allerdings, das muß man sagen, hätte besser sein können. Man versicherte mir, man könne die sowieso ganz ausgezeichnet mit dem Herzen hören, weshalb es wohl nichts machte, daß ich mein eines vorsorglich zugestopftes Ohr anschließend nicht mehr freibekam. Die herbstblättrige Brut Imperial-Tour endet im Sommer im Ratinger Hof, standesgemäß also.