Mittwoch, 9. Dezember 2009


Lichter der Vorstadt



Wenn man abends wie ein altes Väterchen vom Kohlenklau schwer bepackt und müde die sieben Stockwerke zu seinem Leuchtturm hinaufsteigt, freut man sich ja den Frost von den Fingern, wenn auf der Schwelle schon ein Päckchen wartet. Die formidable Miss Monolog war so freundlich, mich mit köstlichen Keksen aus der Hauptstadt zu versorgen. Wie mondän mein Leben plötzlich ist! Gern würde ich einen Prosecco dazu trinken, mich demonstrativ ans Fenster stellen, die obersten Knöpfe leger geöffnet, und den feschen Nachbarinnen vom Hinterhof keck zulächeln.

Das Leben, das mir eben noch wie sonst nur märkischer Sand zwischen den Zähnen knirschen wollte, hat nun wieder einen gaumenfreundlichen Sinn.