Samstag, 4. April 2009
Während auf dem großen Kongreß in der noch größeren Stadt die allergrößten Namen der Szene darüber klagen, daß Blogs zu wenig originären Content produzierten, aber zu viel verlinkten, zitierten und überhaupt parasitär von den alten Medien bloß lebten (und dies von einem, dessen Erfolgsblog der Idee nach schon ein in diesem Sinne bloß abhängiges, parasitäres ist - und ich im übrigen dachte, da liest jemand wohl die falschen Blogs; ich lese solche, die voll sind mit Geschichten und Abenteuern und Erlebnissen, aber die sind den meisten möglicherweise einfach zu unspektakulär), fiel mir eine prima Geschäftsidee ein, die sich zu Nutze macht, daß so sehr viele Menschen unterwegs noch sind ohne ein tragbares Telefon mit Anschluß an dieses Internetz und schlicht auch nicht nachfragen möchten. Beim Mitmenschen. Ein Automat nämlich, eine Maschine, die überall steht, an großen Plätzen, wie ein Fotoautomat, in dem man unzüchtige Bilder macht oder etwas für ein Ausweispapier, und die nach dem Ja-Nein-Prinzip allerlei Fragen beantworten kann. Am Ende bekommt man eine kleine Karte ausgedruckt, gleich einem Beförderungsausweis - und das ist es schließlich auch -, auf der dann meinetwegen steht >>Sie sind blond<< nachdem man sich durch Verästelungen wie >>Ich habe Haar<< >>Es ist hell<< >>Es sieht aus wie bei Brigitte Bardot<< usw navigiert hat. Expertensysteme nannte man das früher, als Überlegungen zur künstlichen Intelligenz sehr en vogue waren. Was einem halt so einfällt im Morgengrauen nach einer langen Nacht und einem gleich sehr genial erscheint oder wenigstens folgerichtig. Es gibt einen Namen für solche Maschinen, aber ich komme nicht drauf. Die Antwort auf meine Frage gerade lautet: >>Sie brauchen jetzt mal etwas Schlaf<< Danke, es klingt am Ende immer so einfach. Gute Nacht.