Donnerstag, 19. Februar 2009
Während ich es also endlich geschafft habe, mich dem Werk PeterLichts anzunähern, ein Vorgang, der um so leichter fiel, je mehr der gute Mann abließ vom hingetupften Spaßsong, mir also die Lieder vom Ende des Kapitalismus (immerhin bereits drei Jahre nach ihrem Erscheinen) vom Ende des genannten künden und mir zugleich mit zaghaftem Klingeln Bestätigungsmails eines bekannten internationalen Buch- und Kochtopfversenders die Illusion vom Fortbestand des bargeldlosen Zahlungsverkehrs wahren - wenn es mit dem wahren Geld schon nicht klappt, jedenfalls und erst recht nicht, so lange das Hermetische Café nicht unter aufgespannte Schutzschirme schlüpft und seinem Autor Boni auszuschütten sich in der Lage sieht - während all dieses also geschieht (und wer sich dem Werk des PeterLicht ebenfalls nocht nicht genähert haben sollte, was ich angesichts meiner hochinformierten, urbanen, junggebliebenen und jeden Scheiß mitmachenden gebildeten Leserschaft bezweifeln möchte [Ihr müßt mir das doch sagen!], der erwerbe die Lieder vom Ende Kapitalismus jetzt oder schweige für immerdar), während dies alles sich also vollzieht, denke ich über Erschöpfung nach.
Es ist doch ein Umstand mit der Monotonie des immer wieder aufs Neue geübten Einsatzes. Dem Einsatz für Rendite und Wohlergehen von Kunden (gern), dem philantrophischen Konzernlenker (untertänigst) und - natürlich - meiner selbst (Bitte. Danke.). Am Anfang eines Jahres merkt man auch erst, welche Kraft das zurückliegende mitunter gekostet hat. Wenn man ausgelaugter ist als die Luftballonmenschen, die sowieso immer im Wind fliegen, egal aus welcher Richtung er gerade weht.
Ich bin dünner geworden, ein bißchen. Und nur ein wenig müde. Wie nach einer sehr lauten Party.
>>> PeterLicht, Lied vom Ende des Kapitalismus