Freitag, 26. Oktober 2007
with thousands of corroded memories.
(Marta Sklodowska)
Es ist kalt auf den Hügeln, schwarzer Stoff flattert im Wind. Das Klirren der Gläser, im Flur wird leise gelacht. Komm, sage ich, komm. Und sage kein Wort. Das nämlich sind die stummen Tage; ich schaue, atme, lausche und fühle die Blätter, die auf meine Schulter fallen. Am leeren Tisch sitzen mit mir: Melancholia, die gute. Prudentia, die freundliche und Judas Thaddäus, der Schutzherr mit Keule und Buch. Gemeinsam betrachten wir die zu Herbst geronnene Webseite von Marta Sklodowska, ein Schmuck aus Herz und Nebel. Die Fotografien, so muß ich einschränken, sind jetzt nicht alle der Überknaller, da zeigt sich doch - oder besser noch, die Autorin ist jung - eine gewisse technische Beschränktheit. Dennoch: eine selbsterforschende Reise, man stelle es sich als Tagebuch vor. Wunderbar.
Ganz ähnlich, aber völlig anders sind die Arbeiten von Asli Kolcu, die in Istanbul lebt. Ihre Seite (wahlweise auch hier auf Deviant Art) ist wie die Idee eines herbstlichen Picknicks, Äpfel mit angeschlagenen Stellen, Flecken und Dellen, die Farben des Sommers noch all überall. Vielleicht. Habe ich mich verständlich ausgedrückt? Ich hoffe nicht.
Ein letztes noch. Bill Frisell? Nein, es ist Tom Verlaine! Der Altmeister hat sich, denn alt ist immer wieder neu, Avantgarde-Filme der klassischen Moderne (Man Ray! Ich sage nur Man Ray! Aber auch Fernand Léger, Hans Richter, ihr wißt Bescheid) vorgenommen und neu vertont. Ein Beispiel gibt es auf der bei vielen bekannten amerikanischen Seite Youtube. Und eins noch, völlig ohne jeden Zusammenhang: Juliette Lewis, wenn du hier mitliest. Hör bitte auf, ewig nur diese White-Trash-Püppchen zu spielen. Du kannst soviel mehr. Ich jedenfalls glaube an dich!
Was heißt das alles? Macht Sachen, heißt das. Atmet.