Samstag, 6. Februar 2010


201024



Seit langer Zeit mal wieder auf einer dieser Abendveranstaltungen gewesen, auf denen man viele Hände schüttelt, Wassertiefen mit scheinbar harmlosen Fragen auslotet, hier und da auch mal direkter mit dem Finger bohrt, Anzugträger beobachtet, wie sie mit schiefgelegtem Köpfchen um wichtigere Anzugträger herumscharwenzeln, ein von einem Kellner mit österreichischem Akzent angedientes mikroskopisch kleines Wiener Schnitzl (Fingerfood: Es paßte in ein Teelichtglas) freundlich ablehnt, dafür verstohlen seine Kollegin beobachtet, die an eine Exfreundin erinnert, sich aber lieber sich selbst amüsierend darauf beschränkt, die eigenen Muster und Parallelen herauszuarbeiten. Dann die Auftaktfolgen einer wohl recht beliebten US-amerikanischen, reaktionären Paranoia-TV-Serie schauen, den feuchten Traum eines jeden Sicherheitspolitikers, kurz ein, zwei witzige Zeilen mit dem Grandseigneur des deutschen Nachrichtenmoderationswesen wechseln, der ebenfalls anwesend ist, dann wieder durch sein Bierglas starren, an den Heimweg denken. Eisige Zeiten und immer weniger Halt.