Rauhraum
Die Schweizer Fotografin Alexandra Crespi ist so eine, die geht nah ran. Mit einem Punch, wie ein Boxer, hart, ein wenig roh vielleicht. In ihren Porträts holt sie die Menschen und Körper aus dem diffusen Raum, entkernt die Schatten und entblößt die Gesichter, zerbeult, getroffen, schutzlos, all battled und bruised. Genau anders herum ihre Raumerkundungen. Der nackte Körper scheint in den kargen, zerschlagenen Raum zu diffundieren, sich aufzulösen, in Wände, Struktur und Verfall. Technisch recht simpel, unaufwendig. Begrenzte Zonen aus Licht und Schärfen als wiederkehrender Stil. Aber immens beeindruckende Protagonisten.
Ach, hätte ich doch meinen Mund gehalten ...
... aber so?
Als Wasserfall-Fotograf und Eiffelturm-Knipser sollte ich besser das Maul halten, aber sooo rauh ist die Dame nun auch wieder nicht drauf, und sooo aufgelöst sind die Körper auch nicht in den abgewrackten Räumen. Aber was die Dame drauf hat ist Menschen zu finden, die besser nicht durch den PhotoShop-Reperaturpinsel gehen sollten. Ich war nach der Ankündigung etwas von den Bildern enttäuscht. Aber wahrscheinlich bin ich/sind wir einfach zu Bildersatt? Muss mal Herrn Sum1 fragen. Mir scheint, der kennt sich aus.
Als Wasserfall-Fotograf und Eiffelturm-Knipser sollte ich besser das Maul halten, aber sooo rauh ist die Dame nun auch wieder nicht drauf, und sooo aufgelöst sind die Körper auch nicht in den abgewrackten Räumen. Aber was die Dame drauf hat ist Menschen zu finden, die besser nicht durch den PhotoShop-Reperaturpinsel gehen sollten. Ich war nach der Ankündigung etwas von den Bildern enttäuscht. Aber wahrscheinlich bin ich/sind wir einfach zu Bildersatt? Muss mal Herrn Sum1 fragen. Mir scheint, der kennt sich aus.
kid37 -
Montag, 24. April 2006, 16:43
(Wir haben die gleiche Kamera, sehe ich gerade. D.h., Sie haben ein weitaus neueres Modell. ;-))
Wie immer gibt es von allem mehr und von allem weiter, stärker, härter. Ich kenne selbst "rauheres", aber auch plakativeres. Hier sind einfache, direkte Bilder (ich will jetzt nicht sagen "ehrlich", das führt beim Bloggen und beim Fotografieren in schwierige Gewässer), die nicht gnadenlos sind. Darin liegt vielleicht der Unterschied, das Einhalten einer Grenze.
Im Vergleich z.B. zu den berühmten Bildern der verstorbenen Francesca Woodman haben diese Bilder etwas mehr Tastendes, (Ver-)Suchendes. Wie oben gesagt: Ich mag diese Bilder, weil sie auch in einer technischen Schlichtheit sehr direkt sind.
Wie immer gibt es von allem mehr und von allem weiter, stärker, härter. Ich kenne selbst "rauheres", aber auch plakativeres. Hier sind einfache, direkte Bilder (ich will jetzt nicht sagen "ehrlich", das führt beim Bloggen und beim Fotografieren in schwierige Gewässer), die nicht gnadenlos sind. Darin liegt vielleicht der Unterschied, das Einhalten einer Grenze.
Im Vergleich z.B. zu den berühmten Bildern der verstorbenen Francesca Woodman haben diese Bilder etwas mehr Tastendes, (Ver-)Suchendes. Wie oben gesagt: Ich mag diese Bilder, weil sie auch in einer technischen Schlichtheit sehr direkt sind.
goetzeclan -
Montag, 24. April 2006, 17:18
Neures Modell? Meine ist ein Mamiya 645 Super. So in etwa 10 Jahre alt. Da gibt es wohl nicht soo viele ältere Modelle. Aber wenn Sie auch ein 645 haben, wo sind dann Ihre Bilder? So einen Brocken schleppen nur wenige herum um sich dicke zu machen.
kid37 -
Montag, 24. April 2006, 17:44
Ich habe - neben anderem MF-Gedöns - die M, ca. 30 Jahre alt und munter. Gemessen an anderen Brocken, die ich schon geschleppt habe, ist die aber sehr handschmiegsam und deutlich mobiler als HB oder gar die RB. ;-)
Zum in die Tasche schieben habe ich für 6x6 übrigens gerne die Weltax dabei.
Zum in die Tasche schieben habe ich für 6x6 übrigens gerne die Weltax dabei.
Stilisierung
Ich finde es beim Vergleich von lieux und portraits interessant, dass die stilisierte "Entstilisierung" des Körpers, bei der zumindest immer das Gesicht schutzlos entblößt und nackt zu sein scheint, sich in wohnlichen Atmosphären vollzieht, während die im Sinne eines scheinbar schöneren "Schönen" stilisierte völlige Entkleidung der Person sich in einer dem Menschlichen entfremdet wirkenden Umgebung darbietet.
Oh.