Der erste Weihnachtstag ist immer der schönste, wenn auch atmosphärisch "kühler" als Heiligabend. Diesem Tag liegt aber inne, das "Gröbste geschafft" zu haben: Staubsaugen, Baum schmücken, Essen totkochen, letzte Geschenke besorgen, einpacken oder es gleich ganz sein lassen, klingelnde Nachbarn, Telefonate quer durch die Weltgeschichte, Flötenkonzert, Bescherung mit emotionaler Aufwallung oder gleich gar keiner... Wie schön also der erste Weihnachtstag. Man trägt die neuen Pantoffeln, die Krawatte um den Kopf oder gleich gar nichts, schaut die Peanuts aus nostalgischen Gründen, spielt mit der Modelleisenbahn oder anderen Geschenken, doziert über Weihnachten früher?, sucht diese eine zerkratzte Schallplatte, die unbedingt jetzt und nur heute abgespielt werden muß - und das war's auch schon. Man macht vielleicht einen Spaziergang um den zugefrorenen Ententeich (müßte sich dazu aber umziehen, muß also nicht), bringt Altpapier zum Müll oder all die schlechten Gedanken, aber sonst - nichts.
Ich kann jetzt zufrieden mein kleines Impfpflaster streicheln, das vielleicht nicht schönste, aber beste Weihnachtsgeschenk, das allerdings durch unvorhergesehenes langes Schlangestehen auch schwer erarbeitet war. Aber manches geht ja, wenn man es einfach nur tut. Sonst kann man es gleich ganz sein lassen.
Frohe Weihnachten.
Wünsche Ihnen eine angenehme Zeit auf dem Sofa und vor allem eine erfolgreiche Antikörperbildung gegen die Pestilenz.
(Werde jetzt meine Bildungslücke hinsichtlich des verlinkten Krach!-Bumm!-Peng!-Films schließen.)
Fröhliche Feiertage und ein schönes 2022!