Den Fluß herunterfahren.
Bis sie verschwinden/
Draußen im Ozean.
(Abwärts)
Kein guter Tag. Billige Triumphe werden brühwarm serviert, ich zucke weitgehend still mit den Schultern, es ist nur der kurze Schmerz, wenn bestätigt wird, was man bereits lange ahnt. Was soll man schon sagen, außer eine gute Reise zu wünschen, den Schiffen hinterherzuwinken, zuzuschauen, wie sie den Fluß herunterfahren. Abends lieber Abwärts, Rod Gonzalez bedient dort ja die zweite Gitarre, man betanzt eben gern auch weitere Hochzeiten. Die Punkaltrocker spielen auf dem Rathausmarkt, Witze gen Senatsführung und ehemaliger Senatsführung bleiben naturgemäß nicht aus. Bremer Altpunks, ebenfalls musikbekannt, tummeln sich im Publikum, es ist überhaupt mehr so ein Familientreffen, kleine Schmetterlingstöchter werden geschultert, während Terror, Terror von der Bühne brettert. Überhaupt, nach all diesen miesen Nachrichten, ein schöner lauer Abend.
Nach dem Konzert dann rüber zum Gängeviertel gewandert, man feiert einjähriges Besetzen & Bestehen. Nachmittags schon ein kleines Interview fürs Feuerwehr TV gegeben, so als Mann von der Straße, interessierter Rentner, der mal schaut, was die jungen Leute machen. Ich glaube, ich war, bis auf den Bartschatten und das Krawall-T-Shirt, einigermaßen seriös. Abends also weiter die laue Luft, bunte Lichter, das Stimmengemurmel vieler Menschen und dieser elektrische Hauch von Erwartung, die nicht länger die meine ist.
Dass Sie seriös wirkten, erschüttert mich hingegen.
*wisper* Seit kurzem besitze ich ein Paar brauner Campers mit honigfarbener Sohle! Aber: Psst!