Wandering man/They call me Sand
(Lee Hazlewood, "Sand")
Langsam ist der Punkt erreicht, wo ich mich ein wenig runtergekommen fühle, ausgelaugt, die Frage, "na, altes Haus?" nur noch schlapp mit "altes Haus, ja" beantworten könnend. Die letzten Wochen auf Reservestrom waren noch einmal besonders anstrengend, Arbeiten, Heimwerken, Familienfeiern und -besuche, Hin- und Herreisen, Projekte & Projekte - die liebe Leier eben, und dazwischen nur selten noch gestohlene Momente für Kino, Picknick, Landpartie. Mal ausschlafen, das wäre schön.
Als ich gestern so ein, zwei Zigaretten auf dem Unterarm ausdrückte über Urlaub nachdachte und den Sand zwischen den Zähnen knirschen spürte, überlegte ich, wie wohl Blixa Bargeld in Badehose aussehen mag. Wie er an einem krausgebürsteten Sandstrand einen lustigen bunten Plastikball mit Werbeaufdruck eine rostige Eisenkugel jongliert, sich in paisleygemusterten Badeshorts und sonst nur seinen Strohhut auf dem Kopf in die Schlange vor dem Eiswagen einreiht oder aus dem Liegestuhl heraus, ein eisgraues Getränk neben sich, den Damen beim Wasserski zuwinkt. Nirgends verliert man ja so rasch seine Würde als an den Gestaden der hochsommerlichen Belustigungsindustrie. Zu meinem Glück allerdings sieht es nach Regenschirmen aus.
Irgendwann dann, wenn ich Zeit habe.
>>> Geräusch des Tages: Einstürzende Neubauten, Sand
Aber wenn Sie jetzt Land sehen, ist das ja schon was.
(Blixa)