Merz/Bow #17

Sie stellt fest, dass hier niemandem etwas anderes übrigbleibt, als sich ausschließlich für sich selbst zu interessieren und seinem eigenen Wahnsinn zum Opfer zu fallen.

Interview mit der 16-jährigen Regisseurin Helene Hegemann.

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Miss Wurzeltod beschreibt das Faszinosum des Wunderlichen und die Qual der täglichen kleinen Entfremdung.

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In der Mittagspause habe ich versucht, großes Abenteuer, eben mal schnell, eine CD oder eine DVD für meinen Bruder zu erwerben. Leider waren tausende andere Menschen ebenfalls mal eben schnell unterwegs. Mir zur Seite das Problem: Mein Bruder ist 20 Jahre jünger als ich, für ihn bin ich eine Art ferner Onkel aus Hamburg. Ich weiß nicht so recht, was er derzeit für Musik hört oder Filme sieht. Früher stand er auf Rap und HipHop. Also brachte ich ihm Public Enemy-Alben mit. Aber die Zeiten (Yes, we can!), in denen es "Fear Of A Black Planet" gab, sind wohl vorbei. Glücklicherweise auch die mit der blonden Hupfdohle. Ich hatte keinen Einfluß auf seine Entwicklung, seht es ihm und mir nach. Filme sind natürlich auch prima, allerdings besitzt er eine zimmerüberflutende DVD-Sammlung, deren Ufer mir im einzelnen nicht bekannt sind. Schwierig. Früher hockte er mit Kumpels zusammen und sah Horror- und Splatterfilme. Es steht zur vermuten, daß er alle Medium- und Raw-Streifen dieser Zunft bereits besitzt. Außerdem soll man so was ja nicht unterstützen. Beim Elektrohändler gab es stapelweise Filme, in denen junge japanische Frauen in Schuluniformen moderne Arten der peinlichen Befragung erleben. Diese Japaner wieder. Mein Bruder, kein Japaner, hat seit einiger Zeit eine Freundin, vielleicht ist das also nicht das Richtige. Auch Lars und die Frauen fällt aus ähnlichen Gründen aus. Sicher sitzen die beiden nun zusammen und schauen Dinge wie KeinOhrHasen. Ich möchte so etwas nicht verschenken. Vielleicht setze ich ihn also der letzten großen Herausforderung außerhalb eines Hostels aus: Ich schenke ihm ein Buch.

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Oder ich lasse ihn Filmtitel schauen. Eine zu Unrecht belächelte Kunst.

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Rachel Ashwell, die Frau hinter Shabby Chic, hat ein Blog.

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Wie wunderbar. Ich bin ja nicht nur ein Freund schöner Menschen Dinge, sondern vor allem der ebenso freundlichen Tiere. Hier hat jemand - wie bezaubernd ist das denn? - einen Kuchen in Form eines Axolotls gemacht. Ich möchte bitte ein Stück Taschentuch.

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Diese Tiere sind aber auch äußerst rührend.

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Merkt ihr, wie Weihnachten näherrückt?

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Und wieder so plötzlich.

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Nachtrag: Wer noch alles einpacken muß, hier gibt es eine prima Anleitung. Selbst ein Kleinkind könnte es. Ach was, ein Hund.

MerzBow | 18:29h, von kid37 | Kondolieren | Link

 
sakanachan - Montag, 22. Dezember 2008, 19:50
aber den kann man doch nicht essen! beide nicht!

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schroeder - Montag, 22. Dezember 2008, 20:57
Von den putzigen Axolotln habe ich in der 11. Klasse zum ersten Mal gehört. Mitschülerin Y. war geradezu hysterisch so außergewöhnlich fand sie die Dinger, von denen sie meinte, sie würden auf den Hinterbeinen gehen und wie Außerirdische aussehen. Vor drei Monaten habe ich mich bei Hagenbeck davon überzeugen können ... dass es viel Fantasie braucht, um so etwas in denen zu erkennen.

Für den Bruder: Dexter auf Englisch (darf man eh nur so sehen/hören)? Ist aber ohne Altersfreigabe ... und vielleicht nix für die Freundin *hrhr*

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kid37 - Dienstag, 23. Dezember 2008, 12:28
Wie Fantasie? Man sieht doch deutlich, daß die zu höherem berufen sind, freundlich wie die sind:



("Dexter" ist eine prima Idee - aber noch mal wage ich mich nicht in die Elektrohölle ;-))

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kid37 - Dienstag, 23. Dezember 2008, 12:39
Herr Sakana, der Schmetterling war wunderschön - und schön lecker. ;-)

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kinky - Dienstag, 23. Dezember 2008, 01:24
Pötzlich einfach. Das ist der Unterschied, so dass selbst diese Zeit eine wahre Freude ist.

Ich hoffe, hier kommt noch eine richtige Weihnachtsgeschichte, ja?

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kid37 - Dienstag, 23. Dezember 2008, 12:37
Die richtig richtige Weihnachtsgeschichte hat O'Henry ja schon mit "Das Geschenk der Weisen" geschrieben. Und ich glaube, über die werde ich auch noch einmal sehr nachdenken. Sie wissen ja, das Kleine schätzen ;-)

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vert - Dienstag, 23. Dezember 2008, 11:22
ich glaube, das regiewunderkind ist mir eher unsympathisch. ein bisschen witzig, wie auch sie sich fantastisch obercool findet; klar cooler als alle anderen -und damit teil des ganzen ganzen kollektive(n), hilflose[n] Teenager-Rumgerenne ist , das sie so unsexy findet.
adornoadorno! ;-)

aber sie hat die chance noch reinzuwachsen, das schaffen andere ihr leben lang nicht.
ich werde es mir ansehen und dann schauen, was ich davon halte.

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kid37 - Dienstag, 23. Dezember 2008, 12:30
Ich frage mich, wer das Interview so geglättet hat. Ich meine, so schrecklich altklug redet doch keine 16-Jährige? Oder? Also in meiner U-Bahn jedenfalls nicht.

(Film muß ich mir auch noch ansehen. Ich erwarte allerdings nicht zuviel.)

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vert - Dienstag, 23. Dezember 2008, 14:49
tatsächlich. jetzt, wo sie's sagen.

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derherold - Dienstag, 23. Dezember 2008, 15:03
Nix gegen minderjährige Regisseurinnen aber was mir extrem auf die Nerven geht, ist dieser verfilzte Nepotismus.

Nachdem uns die ältere Generation (unter den Haaren Mief seit vierzig Jahren) immer noch beglückt, kriegen wir jetzt ihre Brut - natürlich total talentiert - aufgehalst.

Ich behaupte ja seit geraumer Zeit, daß sich in real existierenden Sozialismussen(sic !) feudalistische Strukturen ausgebildet haben, die insbesondere im Kulturbereich überlebten.

Bonzenkinder in die Produktion !

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kid37 - Dienstag, 23. Dezember 2008, 15:58
Und das möchte ich jetzt am Prenzlauer Berg und vorm BE in S O L C H E N Lettern plakatiert sehen.

(Schon allein deshalb müssen wir dem produzierenden Gewerbe kräftig die Daumen drücken.)

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vert - Dienstag, 23. Dezember 2008, 16:02
sie meinen einen neuen bitterfelder weg?
der hat ja bekanntermaßen einiges an interessanter kunst, andererseits viel murks in der produktion nach sich gezogen...

und wie nennte man es heute?

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sunny5 - Dienstag, 23. Dezember 2008, 16:19
vermutlich den Lidl-Weg. haha.
mir geht und ging der filz auch gehörig auf die eier. wäre ich naturwissenschaftlerin geworden, würde ich so etwas natürlich nicht behaupten. :)

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derherold - Dienstag, 23. Dezember 2008, 16:21
Bitterfelder Dings (wiki-Zitat):
"Die Zusammenarbeit von Schriftstellern und Betrieben hielt sich selbst in der ersten Hälfte der 60-er Jahre in Grenzen; auch die meisten Künstler der DDR waren wenig gewillt, durch dauerhafte Mitarbeit in der Produktion ihre lebensweltliche Erfahrung auszuweiten."

:-)

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kid37 - Dienstag, 23. Dezember 2008, 16:55
(Mir hat man den auch mal empfohlen - dabei bin ich Arbeiterkind.)

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sakanachan - Dienstag, 23. Dezember 2008, 19:55
das merkt man ihnen gar nicht an.

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kid37 - Mittwoch, 24. Dezember 2008, 00:49
Gut. Mein erster Job war in der Backstube. Tonpfeifen in Stutenkerle drücken. Da war ich acht. Hätte ich sehr akkurat gemacht, hieß es. Ich war damals schon mißtrauisch, es hat aber auf jeden Fall Spaß gemacht.

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frl.deville - Mittwoch, 24. Dezember 2008, 00:08
Ihnen fehlt doch noch 1 Bambi.
Unversehrte kann ich allerdings noch nicht.
Nächstes Jahr.

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kid37 - Mittwoch, 24. Dezember 2008, 00:49
Oh. KeinOhrBambi. Toll. Tiere, die man adoptieren möchte. Merci.

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frl.deville - Mittwoch, 24. Dezember 2008, 03:04
Schade, dass ich alle Geschenke schon 1gepackt habe.
I'm going to start blaming the cat. hätte mir gut gefallen!

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vert - Mittwoch, 24. Dezember 2008, 04:30
wer hat bambi das ohr abgekaut?

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