Merz/Bow #13
Schrapnelltage. Nein, ich führe kein ultrageheimes Zweitblog, mir bleiben im Sommersturm personalreduzierter Betriebssamkeit nur zerborstene Fragmente einer Sprache der Liebe Beutestücke einer forschen Kaperfahrt am Rande der erforschten Meere. [Leg es ab unter Summa Sammelsurium]
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Swallow, you are so shallow. Branchengespräche. Der Mann spielt Trompete, aber hat er eine Vision? Vielleicht endet alles damit, Bratpfannen zu verkaufen, ein geschmeidig-elegantes Umfeld für Heizdecken zu schaffen. In schmerzloser Schwerelosigkeit zu schweben, während die Gartenzwerge sich selber feiern, über rote Teppiche kullern und dem Plebs schamlos "Kauf dir einen bunten Luftballon" singen.
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Ablauf:
ab 9.30 Uhr Check-in
ca. 10.30 Uhr Beginn des Photocalls
Dauer: 5 Minuten
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Obwohl ich mich nicht so schrecklich viel für schnelle Fahrräder und diese Art Hunde interessiere, habe ich in den letzten Monaten gerne die Fotos von Fast Boy geschaut. Sie haben Witz, sind technisch oft sehr sauber, wirken aber nie angestrengt. Schöne Schnappschüsse eben. Die persönlichen Nachrichten allerdings klingen in letzter Zeit nicht gut.
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Schleudern nicht vergessen. Menschen, die das Wäsche waschen anfangen und sich anschließend beschweren, daß die Waschküche voll hängt. Just cut it out.
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Mein Leben als Schauspieler. Christian Berkel hat am selben Tag wie ich Geburtstag. Wir haben auch denselben Frauengeschmack.
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Kelly hat das was entdeckt, einen alten, verrotteten Minigolfplatz, halb überwuchert, zersprungen, zerplatzt, geschunden und in ein Ach-seufzendes Grau gelegt.
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Währenddessen zeigt mir die Satellitenansicht einer bekannten Suchmaschine, daß meine wunderbare alte Fabrikanlage draußen vor den Toren, pittoresk zerstörte Ruine und jahreslanges Fotoexpeditionsgebiet, Stück für Stück zersprengt wurde. Die Vorstadt giert nach einem weiteren Gewerbepark.
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Lärm des Tages: Hüsker Dü. Immer noch.
Mit Hüsker Dü auf Kaperfahrt durch fragmentierte Bilderwelten schleudern. Wie schön! Noch schöner, dass Sie bei mir fündig geworden sind. Ich hatte "Ain't It Strange" von Patti Smith im Ohr, als ich über den Minigolfplatz schlenderte. So hat alles und jeder seinen eigenen Soundtrack.
Eine schöne Entdeckung. Ich mag Ihre Bilder sowieso sehr. Ihr Soundtrack war natürlich auch begnadet.
Oh, diese Fabrikgeschichten kenn ich hier auch. Im Augenblick werden zwei meiner Lieblingslokationen für Fotoexkursionen regelrecht plattgemacht; auf einem Gelände soll ein Einkaufsmarkt (mal wieder) entstehen, auf dem anderen wird Gewerbe angesiedelt. Alles irgendwie im Stadtgebiet...
Sie nehmen uns die Abenteuerplätze! Gerade jetzt, wo ich wieder öfter zu solchen Exkursionen rausfahren wollte.
Naja, ein paar Lokationen haben wir hier noch. Aber seit sie hier vor ein paar Wochen zwei Knipser wegen Hausfriedensbruch angezeigt haben, die auf einer Brache unterwegs waren (Da schleichen so komische Gestalten rum, Irma ruf die Polizei!), bin ich etwas vorsichtiger. Ein Glück, sie haben uns damals nicht im bereits im Abbruch befindlichen Centrum angetroffen. *g*
habe ich heute gelesen, dass dem obersten Gartenzwerg-Schlotbaron in einer ansonsten als nicht völlig unkritisch bekannten Fachzeitschrift ganz wunderhübsche Elogen gedrechselt wurden. Kein Wort von seiner neueingestellten Führungskraft mit neun Leben und ihren Plänen, die Hartbrandwichtel-Fabrik zu einem kreuzmedialen Factory-Outlet für Gemischtwaren umzufunktionieren. Kein Wort davon, dass in Kernbereichen schon wieder die Kostendrückerkolonnen aus dem Rotstiftmilieu auf Synergiesuche gehen.
Falls wir dasselbe etwas seifige Beifallstück meinen, gibt es Stimmen, die darin eine Satire wittern. Der neun-lebigen (ha!) Visionärin eilt leider der Ruf voraus, eine schnelle Mark, aber keine langlebigen Marken schöpfen zu können. Vielleicht war das mit der Imkerei doch keine so schlechte Idee.
ist eigentlich dafür bekannt, dass er sowohl mit Nadel als auch mit Florett kann. Aber wenn ich nicht ganz Entscheidendes überlesen habe, dann hat er hier wirklich nur mit Wattestäbchen geworfen. Gut, es ging um eine Ehrung, da wären frisch-feuchte Kuhfladen protokollarisch nicht ganz passend gewesen. Trotzdem.
Ich kriege es auch nicht ganz zusammen, wie man sich als kunstsinniger Mäzen und Feinbeingeist feiern lassen kann, während eine gewesene Telefonnepp-TV-Trulla sich anschickt, den ganzen Laden zu einem virtuellen Reisebüro für Kaffeefahrten mit Verkauf von Heizdecken, Treppenliften und Badewannen-Rutschmatten umzustrukturieren.
Ich meine, wenn es irgendwelche windigen Leveraged-Buyout-Zocker wären, die das restliche Tafelsilber noch verramschen, bevor sie die Reste der Fabrik weiterverhökern, dann hätte das noch seine Logik. Aber der Senatorensproß himself?
(Wenn der Kommentar zu explizit formuliert ist, nicht lang fackeln und gleich löschen...)
Explizit!? Ich gestehe: Bahnhof.
Und das, um mal den Partybeauftragten einer bekannten deutschen Großstadt zu zitieren, ist auch gut so. Maria, hilf! Wobei hier ja nur offene Geheimnisse verhandelt werden.
In der Hinsicht, zurück zur seifigen Satire, fand ich die feinen Nadelstiche auch bemerkenswert. Und vielleicht tue ich dem Autor auch unrecht, und eine gewisse Plumpheit der Verbeugung war in Wahrheit, öh, schelmisch gemeint.
Oha: Andrea Sawatzki!? In ihren frühen Inkarnationen (etwa als Gespielin des peinlichen "Alexander Stein" auf Sat1) nervte sie mich kolossal. Jetzt, wo sie als verhuschtes Mauerblümchen durch Frankfurt härmt, nervt sie meine Freunde kolossal. Und ich finde sie toll. Die Charlotte; weniger die Andrea.
Manche sehen durchaus berechtigten Anlaß für geteilte Meinungen, ich aber bin in diesem Fall ganz naiv freundlich und der Dame und vor allem ihrer Tatort-Rolle wohlgesonnen. (wohlgesinnt? Ich werde es nie begreifen.)
Wohlgesinnt. Anhand des Bestsellertitels "Die Wohlgesinnten" kann ich's mir nun endlich merken.
Vielen Dank. Ich habe neulich einen längeren Absatz zu diesem Thema gelesen, aber ich vergesse es immer wieder.
Zehn Punkte Abzug für den Frauengeschmack.
wohlgesonnt ist sie ja aber nun nicht.
Ein Bläßchen. Böse Zungen behaupten... nun, das gehört nicht hierher. (Hierhin!)
@ Nuss: Das ist hart, aber mein Frauengeschmack hat bereits öfter mal für Unverständnis polarisiert. Dabei bin ich immer mit ganz wunderbaren Frauen liiert gewesen.
Entschuldigung - und mehr als Off Topic, aber Grant Hart soll ja wieder etwas Neues produzieren.
Eine schöne Nachricht. Ich trage schon mal das Oberhemd lässig über der Hose.