Weihnachtsbaum, Goth-Edition
Heute feiern ja Gans und Franz Weihnachten und dann hat ja - wie jedermann weiß - auch dieses Blog Geburtstag. 21 Jahre sind es nun schon, in denen ich - "bewusst unterkomplex", wie die aktuelle Erfolgsformel für Funk und Fernsehen lautet - an diesem Ort meine Erinnerungen an eine Zeit, die es nie gab, ins Internet schreibe. Danke fürs Mitlesen und Korrigieren und Denkanstoßen!
Im angeblich gut sortierten Bahnhofsgeschäft hingegen bekam ich keine Zeitschrift, weil man dort nur bedient wird, wenn man rausgehörnte Ellenbogen besitzt und mein Indianername Der Mann, der am Imbissstand verhungerte lautet. Brot gab es beim Bäcker auch nur in drei Sorten, ebenso leer war es im Supermarkt, wohl weil halb Hamburg in der Eisenbahn Richtung anderswo saß.
Im erweiterten Bekanntenkreis kommt man in das Alter, wo die erste Scheidung durch ist, man sich nun ebenso halb-leer wie ein vergessener Supermarkt fühlt und experimentelle Beziehungsmodelle probiert. Polydingsda, Multisoundso, FreundschaftPlus oder einfach auch nur die Affäre mit dem Chef, der natürlich noch verheiratet ist, aber "in Trennung" lebt. Weihnachten sitzen sie allein unterm Baum, und ich sag' dann nichts. Meine Empfehlung ist Billy Wilders "Das Apartment", da lernt man alles, was man zu diesem Thema wissen muss. Einer der schönsten Weihnachtsfilme (neben "Der dünne Mann"), der nur nie an Weihnachten läuft.
Krippe mit Fuchs, Stern, dem Engel der Verkündung und Christkid
Ich habe derweil den Baum schön und noch schöner meine Ruhe. Am Heiligabend noch mal ordentlich durchwischen und -feudeln, sogar Fenster habe ich geputzt. Da mag es aber sein, dass es morgen eine schöne Bescherung gibt - wenn Licht durchs Streifenmuster fällt. Aber ist dann eben so. Während meiner von allerlei selbsterfundenen Liedern begleiteten Hausarbeit kam mir nämlich der Gedanke, dass ich mit WDR-Haushaltstippexpertin Yvonne Willicks gerne ein Buch mit dem Titel "Der gute Wille ist erkennbar" schreiben würde. Einen munteren Putzpositionsabgleich, der zu Entspannung und guter Laune führen würde.
"Wieder keine Rickenbacker!" (Assemblage mit Alpakasocken, Filzhausschuhen, Reisetauchsieder, Literatur, Kunstbuch, Grußkarten. Mixed-Media, 2024.)
Auf dem Gabentisch ebenfalls schon gute Laune. Neben Kunst und Buch, Literatur und Grußkarten sorgen die drei hl. Könige Filzhausschuh, Reisetauchsieder und Alpakasocke für festliche Stimmung. So schöne und praktische Geschenke habe ich mir lange schon nicht gemacht.
Ich hoffe, ihr seid auch zufrieden. Feiert heiter und esst ein gutes Bäckerbrot. Frohe Weihnachten!
Frohes Fest also auch umgekehrt, in Chaos und Stillstand, in Socken und Puschen!