Merz/Bow #77
"Träumender". Aquarell auf Papier, 2024. 1000,- Mark.
Musste unruhig träumen, wachte dann in den Nachwehen einer Wahl auf und fand Europa zu einem riesigen Ungeziefer verwandelt.
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Zur Beruhigung einer Idee von @dasnuf auf Mastodon gefolgt und mir von der KI ein Lied für mein Blog komponieren lassen. Muss sagen, die Maschine und ihre Zahlenkolonnen kennen mich offenbar sehr & erstaunlich gut:
"Blogger kid37
With his pen made of gold
Spreads wisdom and poetry
For the hearts to behold"
Dabei habe ich als Prompt nur ein paar Schlüsselbegriffe wie "Blogger Kid37" und "Hermetic Café" eingegeben - und schon kam dieser zauberhafte Indiehit heraus.
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(Wir reden also tatsächlich vom Ende, wenn nun jeder jeder zum Geburtstag einen "persönlichen" Song "komponieren" und "aufnehmen" kann. Der Geist, so dumm er auch ist, ist aus der Flasche. Ein lallendes, kreischbuntes Papageienmonster.)
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Apropos Mode. Bin noch ganz entrückt von der wohl besten Schau in diesem Frühjahr. Galliano bat für Maison Margiela in den Pariser Untergrund und sorgte für den most talked about Moment in der diesjährigen Saison der Pariser Modewoche. Fantastische Atmosphäre, spektakuläres Make-up und faszinierende Kleider. Hier ein paar Fotos auf Instagram, das Video (Langversion) vom Laufsteg aus der Kellerkneipe gibt es auf Youtube.
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Aber interessiert eh keinen in diesem Wolfstatzenfunktionsland.
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Bei wärmeren Temperaturen schwirren auch die Honigbienen wieder geschäftig aus und schaffen - von Ladislav Hanka nur beehutsam unterstützt - erstaunlich zauberhafte Kunstwerke.
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Mein neues kleines und weitgehend unschuldiges Interessensgebiet sind japanische Girl-Bands von 50ties-Rock'n'Roll über Sixties-Beat bis Ekstase-Punk oder 5,6,7,8s bis Otoboke Beaver. Die Highmarts fielen zurück in die 60er und zwar ganz munter. I Want You So Bad. (Um Händchen zu halten.)
Angeber:)
Ich war selbst am meisten überrascht, aber: Die Maschine war's! Die ist eben freundlich.
Bei meinen dummen Fragen nicht, da will sie immer das Thema wechseln..
Apropos dumm, wie komme ich zu Ladislav, da flitzt alles in einem Sekundenbruchteil vorbei. Liegt nicht an Ihnen, passiert auch via Suchmaschine.
Sieh an, hier in FF und Edge nicht. Aber Edge meldet, die Seite sei nicht sicher (kein https), vielleicht liegt es daran. (Würde gern kalauern, mit Bienenschutzanzug geht's, aber das hilft ja nur bedingt.)
Ich bin tatsächlich konsterniert, dass einem die Maschine nach ein paar Keywords in 30 Sekunden einen, wenn auch Larifarisong ausspuckt. inklusive Cover für die Single. Früher grüdnete man eine Band nach dem Studium von drei Akkorden. Jetzt sind es drei Prompts. (Wäre ein gutes T-Shirt-Motiv. ("This is a prompt. And this is another. And this is the third. Now form a band.")
Jetzt funktioniert's. Ich stand wieder mal auf der Leitung, danke.
Ich find's schlimm. Bewundere jeden, der sich das antut.
Das Kid37-Indie-Bloggerlied übrigens: Mein Sommerhit '24!
Meiner auch, beim Refrain schießen mir regelmäßig Tränen in die Augen, so sehr nimmt mich das mit. (Aber nach wie vor auch Grusel. Klar, Allerweltsmelodie, aber auch nicht auffällig schlecht oder schief oder synthetischer als vieles, was im Radio läuft.)
(...aber vielleicht ist es ja auch ganz anders: aufgrund virtueller Anforderung einer ebensolchen KI-Plattform nach einem „Blog-Song“ wird in Wahrheit nicht etwa ein Süper-Generator in Schwung gebracht, sondern eine altmodische pffft-bling-SMS nach (z.Bsp.) Kilkenny im Westen Irlands versendet, wo sich eine handvoll stets unterbezahlt, gleichwohl noch gut gelaunter junger Musiker-/innen - allesamt hochbegabte Singer/Songwriter/innen - in Großraumbureaus notdürftig hergerichteter alter Fabrikbauten aus den späten 1950ern mit undichten Dächern und wandseits blätternder Dispersion sogleich ans Werk machen, einen slowen modernen Song mit Klampfe und ein bisschen Synthy und Basicdrums, natürlich handgeschlagen und sodann elektrifiziert, zu Blatt zu bringen. Für den sie dann mäßig mindestentlohnt werden, bevor sie sich in jeweils einer Ecke des dortigen Untergeschosses in ihre Schlafsackecke auf Altmatratze unter Neonröhren zur Nacht begeben, wissend, dass durch entsprechend folgende Likes, Klicks und Traffic etc. vielleicht wenigstens die Monatsmiete sowie die alltägliche Mittagsmahlzeit mitsamt einem Kleingetränk finanziert sein könnte, während der Anfangs-Checker, also der/die ursächlich Ideengeber/in und Profiteur/in dieser genialen Idee im rechtsgelenkt subventionierten E-Porsche seine nordirisch protestantische Geliebte zum hochpreisigen Mittagsessen in den Süden Dublins ausführt.) /Aber hmpf, ich glaube nicht wirklich, dass das so ist, mir war nur kurz so... ;-)
Meine erste Reaktion war, nee, glaub' ich nicht. Aber je länger ich das von Ihnen so anschaulich gemalte Bild betrachte desto mehr überzeugt es mich. Irgendwie fiel mir die Werbung mit dem korpulenten Japaner auf dem Trimmrad in einem kleinen Kellerloch ein, wo auf diese Weise "getragene Schulmädchenunterwäsche" (und mit irgendwelchen Fotos junger Frauen als "Beweis") für diese Höschen-Automaten in Tokio hergestellt wurden. Die KI als Sweat-Shop mit Musikern im Hamsterrad! Und tatsächlich, es klingt so nach irischem Singer-Songwriter-Geklampfe.
