Nachdem ich neulich noch einmal Ken Russells Gothic mit einigem Vergnügen gesehen habe, eine Arbeit über die Erschaffung eines Schöpfers aus dem Geist traum- und albtraumhafter Abgründe, dachte ich weiter nach über das Leben als Créateur, wie man am Genfer See, also dort, wo der Film spielt, vielleicht sagt, und beschloss, eine weitere Traummaschine zu bauen.
Diese hier erinnert ein wenig an die Intonarumori -Krachmaschinen der Futuristen, wie man sie hier betrachten kann. Und in der Tat ist diese Maschine gedacht, um Gedanken und Träume mit Klängen zu beinflussen. Das Funktionsprinzip von Twitter brachte mich auf die Idee, vielstimmige Geräusche in einen Echoraum abzustrahlen, eine ortsspezifische Klanginstallation, deren Energie einen Gedanken denken lassen soll.
Wenn man die Regler auf Elf stellt, geht auch ordentlich was ab. Es bildet sich eine Art brodelnde Pizzaoberhaut auf der Hirnrinde, ein Fusionsgenerator der Klänge, den ich wie ein Tesla der Moderne nur mühsam im Zaum halten kann. Ist aber alles sicher, und von TÜV Süd geprüft. Denke ich jedenfalls, aber das kann sich, je nach in meine Maschine induzierten Klang kurvenartig verändern - mal Sinus, mal Rechteck, mal Sägezahn, ihr kennt das Muster. Rhythmisch pumpende Lavageysire, Assoziationsbilder, Rorschach-Muster, aus denen sich die Zukunft lesen lässt. Die sieht, wie man weiß, für uns alle auch nicht gut aus.