Transformiere nach wie vor vor mich hin (eine der wenigen Satzkonstruktionen im Deutschen mit zwei aufeinanderfolgenden "vor", achtet mal drauf). Was mir bislang fehlte, so meine knochenharte und unerbittliche Analyse, war das Ziel von einer Fabrik der Ideen, ein Powerhouse of Ideas, wie man heute so sagt. Ich werde mich nun in einen dampfenden Kessel verwandeln, aus dem die Visionen und Ideen und sogar fantastischen Ideen nur so herausdampfen, aus Poren und Schornsteinen. Über einen Transmissionsriemen (ist Physik) kann ich dann alles und alles drumherum so dermaßen transformieren, daß die Erdkruste knackt.
Die Ideenfabrik? besteht erstmal nur als Modell im Maßstab 1:1000000, soll aber bald am südlichen Ende der Hamburger Hafen-City - da wo heute schon Kräne und Betonmischer stehen - projektiert werden. Dann grüßt zum Eingang der Stadt demnächst nicht nur der im Volksmund "große Primmel" genannte Megatower vom österreichischen Großgroßinvestor, ein 800-Meter-hohes-Bürogebäude (derzeit noch unerigiert), sondern gewaltige Rauchwolken aus dem ebenso gewaltigen Schornstein meiner Fabrik. Damit man sieht: Hier in dieser Stadt wird groß gedacht!
Das Modell habe ich zwar aufwendig, aber doch schnell gebaut. Eine frühere Lebensgefährtin hat so etwas immer für Fotos gebastelt, da habe ich alles Tricks des Gewerbes abgeschaut. Geduldig ein paar Pflastersteine auf dem Tisch verlegt und einen Nachthimmel installiert, mir in der Kita nebenan vom Laternenbasteln eine Pappe mit Transparentpapier besorgt, Papprohr bemalt - zack, war das Foto fertig. Anschließend habe ich es natürlich noch mit dem Computer bearbeitet (dezent), wie man das heute so macht. Dann die Filmkameras aufgebaut, Gimbal, Dolly, Stative, Licht, Best Boy und Gaffer, Script-Girl, wirklich nur kleines Team - und los ging es.
Wegen allerlei Lizenzen und Trara und Geheimniskrämerei durfte ich keine Innenaufnahmen machen, aber bereits jetzt scheinen mir die Generatoren in der Fabrik mehr Saft zu liefern als die bald durchelektrifizierte märkische Heide mit ihrem Mobilitätswendemogul. Ich hoffe, im nächsten Jahr mit dröhnender Lache und gebrochenem Englisch eine Pressekonferenz zur Eröffnung geben zu können. Von Ideen und Arbeitsplätzen werde ich sprechen, von Metropolis, Politiker werden klein neben mir stehen, und dann gibt es frisch geräucherten Elbelachs aus dem Schornstein.