Wer hat sie nicht auf Lager, die guten alten Familiengeschichten. So mancher aufnotierte Schwank sorgte zuletzt ja für etwas unschöne Furore über Blogs hinaus, darüber aber möchte ich nichts sagen. Ich will doch lieber selbst ins Fotoalbum und auf meine Wurzeln schauen, denen kann ich wenigstens vertrauen, wenn es stimmt, was ich in jungen Jahren hörte. Schon als Kind nämlich (später wurde das anstrengend) lauschte ich gern aus meiner von den Erwachsenen bald vergessenen Kauerhaltung unterm Wohnzimmertisch mit seinen sieben Decken den likörchengestärkten Erzählungen von Tanten und Onkel über die beeindruckend weitverzweigten, äh, Zweige des Familienstammbaums. Eines kann ich verraten: Es ist ein langer und gewundener Fluß von Erzählungen und Anverwandten, armen Bauern und toten Soldaten, kinderreichen Müttern und abenteuerlustigen Auswanderern.
Darunter war immer wieder mal die Geschichte von Uronkel Waszlaw Barenczow, der in die ostpreußische (streng genommen aber "westpreußische") Linie meiner Mutter zu zählen war und der um 1910 als Eisenbieger auf Jahrmärkten in seinem Dorf zu einiger Bekanntheit kam. Er galt als stärkster Mann der Umgebung, selbst in Danzig, und das ist sicher eines dieser Likörchen, also Histörchen der Familie, hatte man angeblich von ihm und seinem stattlichen Schnurrbart gehört. Oder umgekehrt. Soweit ich es als Kind verstanden habe, arbeitete er wohl in der nahen Eisengießerei, wo er, so stelle ich mir das jedenfalls vor, irgendwann zum Biegen kann.
Die Spuren des guten Waslaw verliefen sich mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs aus der Familienlore - es hieß, ein reicher Kaufmann aus der Stadt habe ihn überredet, auf einem Kohledampfer nach Amerika zu reisen, um dort als Bieger und Boxer auf Wanderbühnen aufzutreten. Ich bezweifle, daß daraus etwas wurde, denn als ich letztes Jahr mit einem modernen Fugzeug nach New York (das ist eine große Stadt in den USA) reiste, um dort auf Bühnen aufzutreten, wurde daraus nicht viel (lange Geschichte, aber es scheint in der Familie zu liegen) und zweitens fand ich auch sonst keine Spur vom bärenstarken Uronkel.
Nur diese zwei Fotografien sind von ihm erhalten, aufgenommen in Danzig und wohl bezahlt vom ominösen reichen Kaufmann (oder, und das ist nach allem, was ich über das Schaugeschäft weiß, wahrscheinlicher, vom treuen, um nicht zu sagen, naiven Waslaw selbst) und dem Anschein nach als Cabinettkarten für die Karriere in Übersee gedacht. Ganz schmuck, finde ich, allerdings, und da bin ich ein wenig beschämt, ist er (berufsbedingt) wesentlich durchtrainierter als ich. Es soll mir daher ein Ansporn und Vorbild sein, denn ein kräftiges Erbe soll man schätzen. Die "37" jedenfalls habe ich von ihm, eines Tages möchte ich sie nicht nur schreiben, sondern sogar stemmen können.
(Sie wissen, ich bin ein stark intuitiver Typ.)
Und er war sicher für seine Zeit topmodisch gekleidet oder vom Vater der Dassler-Brüder ausgestattet. Seien Sie froh, daß ich keinen wertstabilen Medienfachanwalt beschäftige!
Warum eigentlich nicht? Kann ich hier darüber sprechen oder AUCH nicht ¿
1. Bin für erweiterte Intoleranz in Richtung Blogger bzw 'Bloggergemeinschaft'. Alle(s) richtige Affenärsche | Kotzbrocken| Schweinebacken.
2. a Es gab sehr interessante Kommentare unter 1 Beitrag "Dunkle Briefe" von der Frau R. Eadon, sind jetzt aber leider nach kurzer Wiederherstellung wieder weg auch aus dem cache hat wohl irgendwer löschen lassen wegen wirft inzwischen ja kein gutes Licht mehr auf die ganzen feinen Drunterkommentierer, wo alle Kritik weggehetzt haben. Sie wurden übrigens auch zitiert mit "Immer weitermachen". Gut, können Sie natürlich nix für, ich notiere es nur FÜR DIE AKTEN.
b. zensiert
3. Diese ganzen Spackenawards wie Goldene Blogger: Mehr Künstlichkeit gibts &geht nicht. Ok,die interessieren eh niemanden außerhalb der Blase, aber bin trotzdem froh, dass das mal .. *rausgearbeitet* wurde.
4. Brauchen nicht zu antworten, aber können Sie natürlich, ich mach jetzt auch nur noch doppelbotschaft, evtl lösche ich diesen Strang auch, ist experimentell und außerdem sehr warm draußen.
+ Bedanke mich für den Raum hier und natürlich Ihren Ursprungsbeitrag, find Schnäuzer - ich sag mal diplomatisch - nicht verkehrt (seriös) und wünsche 1 angenehme, schöne Restwoche.
[...]
@samojede Falls es für Sie noch von Interesse ist, Dunkle Briefe vom 16.01.2018 mit Kommentaren. It is a snapshot of the page as it appeared on 9 Apr 2019.
Von R. Eadon wunderbar blumig getaggt als "Denuziation, Drohbriefe, Lügen, ..., Verschwörungstheorien".
Ich als Hausfrau vom Land versteh' nix davon. Mit Mühe bringe ich genug Zynismus zustande, mir zu wünschen, dass sich möglichst immer alle rechtzeitig Hilfe suchen, bevor es so fucking aus dem Ruder läuft.
Pikanter finde ich die Moderation in den Kommentaren eines ihrer Artikel in der ZEIT. Hier haben Moderatoren kritische Anmerkungen als "Unterstellungen" abgekanzelt anstatt hier als gute Journalisten nachzuhaken und zu recherchieren. Das ist das eigentliche Problem. Nicht Blogs.
@ 37: Wirklich?! Also ich finde das nicht nachvollziehbar. Wenn Sie hier mal mobilisieren und fishing for machen, knall ich richtigen anthraziten HASSBRIEF rein. Gegen die Massen, aber auch gegen Sie. Können Sie umgekehrt bei mir auch machen. Wird richtige Schlammlacht (sachlich), aber immer noch besser als passiv-aggressiv, meine Meinung.Ich bleib dabei, die Kommentare und die Dynamik sind richtig geisteskrank. Logo, von/bei der ZEIT nochmal 1 anderes Kaliber, aber im Endeffekt so ein eitler Journalistengockel lässt sich vielleicht auch verarschen wie ein Blogger, wenn das 'indes',sein feeling und die Klicks stimmen. Ich sag immer: Sind AUCH nur Menschen. In dem Sinne hat Frau R.Eadon es als Hochstaplerin recht weit gebracht. Man muss auch das ~Positive~ sehen.
Bedanke mich für die Rückmeldungen, wünsche noch 1 lauen Abend und verbleibe mit sonnigen Grüßen.
Hatte wegen Neugier in Butter gebraten im Archiv looky-looky machen wollen bei den Older Comments, habe mich bis zu der Stelle zurückgehangelt, in der Kid37 (s.o., 17. Juni, 20:19) zitiert wird. Uiuiuiuuiuiui. Hammmmer (relativer).
Fan: "Der größte Lump im ganzen Land …" Antwort Read on: "Wirklich es sind Lumpen ..."
Fan: "... schlechtgefickte Brotspinne? Die Bezeichnung fiel mir wieder ein, als ich von dieser Person las." Antwort: "Auf jeden Fall deutliche Ähnlichkeit mit einer Natter."
Fan: "Mich widert das so sehr an, ich kann es nicht in Worte fassen." Antwort: "Mich auch. Ich finde das so widerwärtig und ekelhaft. Diese schleimigen in Bonbonpapier verpackten Drohungen, das Detektiv-Spielen und großkotzige Prahlen mit Erkenntnissen. Lügner sind kalte, bösartige Menschen, die sich von Drohungen, Erpressungen und immer neuen Lügen ernähren."
Ein Fundus an Schimpfwörtern und Bestleistungen für Mobster, die einen Leseausweis der Stadtbib haben. Wäre als Dissertationsbasis ein gefundenes Fressen für einen jungen Menschen. "Der K.* und seine Rezeption; Woher, wohin, wieso, weshalb, warum. Motive und Abgründe des K. und seiner Entourage."
Shalomlom erstmal. Bin jetzt mit dem Thema auf du und du und so was von durch damit (hab morgen sowieso keine Zeit, meine Großmutter hat Geburtstag, ich schäle die ganze Nacht und den nächsten Tag hindurch Äpfel, um ihr einen Kuchen zu backen, den sie aus dem Städtele kennt, so lang wie die Ofenbank).
*Das Wort nutzen Feuilleton und Psychiatrie schon länger. Für mich war es neu.
Ja, wäre sicher *interessant*; da ist auf vielen Ebenen einiges u.a. an Projektion, Abwertung, (Gegen-)Übertragung, Regression, Aggression und WIRALLEstehenzusammenundmüssendich&unsgegenseitigbestätigen - Selbstwertproblematik drin.¹
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¹ Gerade auch nochmal kurz eingetaucht. Ich vermute (oder will es glauben, werde da noch 1 Zweitmeinung einholen), diesen Kommentar hat sie sich selbst geschrieben: "(..)Manche Stellungnahmen auf Ihrem blog zu politischen Themen halte ich für sehr mutig, denn es fordert die Ungeheuer des Netzes heraus (...) Jeder Kommentar, der unter diesem Beitrag steht ist ein Ritter, der Ihnen gegen dieses Netzungeheuer beisteht! "