You keep me coming home again
Kaum schaut man kurz nicht hin, man hat seinen Anorak gerade hübsch eingeknuffelt, bricht Sommer aus. Ich sitze dann abends noch lange am Fenster, warte bis die letzten Boote vorbei sind, trunkene junge Menschen meist mit Landjugend-Diskothekenmusik an Bord, und darauf, daß sich die Wohnung ein wenig abkühlt. Vorher ist an Schlaf ja eh nicht zu denken.
Ich selbst höre dann die beste Band der 80er-, 90er- und 2000er-Jahre, warmes Gitarrenperlen und munteres Schringschring zu nonchalanten, aber wichtigen Mitteilungen. "You keep me coming home again" (was im speziellen Fall Sonic Youth mittlerweile einen gewissen bitteren Humor in sich trägt. Aber geht es einen was an? Ich habe eine Meinung, mische mich aber nicht ein.)
Man könnte auch über Land fahren, "Reena" im Ohr. Die Musik verlangt aber ein Auto, einen blubbernden Motor und einen Ellenbogen, der sich in die Sonne bohrt. Sich unterwegs gedankenverloren den Dreck von den Knien rubbeln.
Bis dahin einfach so pfingstbegeistert Lieder nachpfeifen, sich kleine Parolen fürs Leben basteln. Die Brüche nicht zu lange in Gips halten.
Ich schon früh. Aber die Kühle, die kommt nicht.
Danke für die Wachablösung!
Hach.
Mittlerweile pünktlich wieder Regen.
Boah, der Herr @kid wird alt.
Jetzt kommt der schon mit Sonic Youth an !
Das wird noch so enden wie einst mit Grateful Dead. Graubärtige Menschen auf Erinnerungsconventions, mit speckigen Jutebeuteln voller Vinylbootlegs unterm Arm.
Solange wir noch bei Vinylbootlegs (was der noch für Worte kennt) sind, ist noch alles gut. Denn enden tut es letztlich wieder wieder bei Volks- und Kinderliedern. Da gelangt unser Gedächtnis wieder an, wenn wir dement genug sind. Wir werden alle wieder Säuglinge. Aus der Windel raus, wieder in die Windel rein. Dazwischen ein paar Jahre The Great Rock 'n' Roll Swindle.
Einen echten Punk kriegt man nicht so schnell aus seiner
Unnerbux.
Boah! Ich habe eigentlich sonst nicht so arge Berührungsängste ...
Aber diese zwei Minuten und fünf Sekunden waren doch reichlich ...
Was hiermit bewiesen ist: Ich gucke ja immer mehr auf die Augen. Sonst hätte ich es gleich gesehen: Diese Unnerbux ist verboten.
Da sieht man, wie wichtig ein zweiter, tiefergehender Blick ist!
Danke für den Tipp! Ich werde ihn beherzigen.
Alles im Ohr. Von mir aus. Nur keine Parolen.
Nun ja, der junge Mann scheint mir noch sehr verspielt.
Ich habe in der Psychiatrie alle mit meinem Gesang verschreckt. Dabei kann ich nur den Tri - Tonus einigermaßen sicher. Mein Kurschatten, leider in einem Heim lebend, war da besser. Von " Sitting on the dock of the bay, seeing my time rolling away" bis "Skandal um Rosie" konnte der alles. Ich hatte ja nur schwere Schubert -Noten dabei. "Leiser, leiser kleine Laute, flüstere was ich Dir vertraute ... " ging so einigermaßen" und ohne Noten "Weiser weisen uns die Wege, wo die anderen Menschen sind ... Habe ja noch nichts begangen, dass ich Menschen müsste scheuen". Na ja Und wenn ich bei "O Gott Du Land der Bayern" nicht weiter wusste habe ich eben "Avanti di populo, avanti di rosso, bagniere rosso, bagniere rosso triuphera" gesungen.
Lieber Herr Kid, helfen Sie mir doch bitte den Link einzubinden. Ich find die Anleitung grad nicht.
Link
Der Wegweiser. Franz Schubert. Die Winterreise. Fischer-Diskau.
Eine wilde Mischung. Nach meinen Schlagerversuchen wäre der Wechsel zu Schubert eine Herausforderung. Nachdem ich früher immer vom Klavier verscheucht und zum Karaoke nie mitgenommen wurde, wäre das aber gleich mal eine neue Herausforderung.
(Das Video ist in Hamburg nicht abrufbar, möglicherweise wieder so ein unerhörtes Rechteproblem.)
Ich mach immer Fehler: natürlich "triuphera".
Naja, und ... ... , wusste
triumfera