Dienstag, 21. Februar 2023


Lieber Maler, male mir



Ein, zwei Personen der Ehre haben es erkannt - hier war es ungewöhnlich ruhig für ein paar Tage. "Living la vida industrious", wie es in den Milchbars entlang der grauen Bergbauanstalten und Stahlwerkagenturen heißt. Wie hört man so oft? "Diese Blogger, die sollen mal arbeiten gehen!"

Und so was kommt von so was: Durch fleißiges Wohlverhalten und allerlei Artigkeit fiel ich Industrieverbänden auf, wohlbeleibten Patriarchen mit Filzhut und Zigarre. Auch dort wird das Zeitungsforenklagelied gesungen: Der Wirtschaftsstandort Deutschland schwächle, die Deindustrialisierung drohe, der zusammengeplünderte Wohlstand entschwände durch den qualmenden Schornstein des Niedergangs. Usw. usf., Mittelständler kennen das. Wo Klage ist, bleibt aber nur die Flucht nach vorne. Wenigstens Andenken gilt es zu retten, und so kam man auf mich als frisch gekürten Malerfürsten und funkfernsehbekannten U-Boot-Porträtist, und ich ward zum Industriemaler bestellt!

Ich werde daher in diesem Jahr mit dem 49-Euro-Ticket (Dienstwagen nebst Steuerprivileg ist nicht drin) durch die Lande reisen und die letzten Fabriken (hier eine Vorstudie zu "Fabrik Nr. 37" aus dem Skizzenbuch) und rauchenden Schlote auf die Leinwand bannen. Hier bietet sich das Hochformat an, so habe ich es als Experte für multipel gefärbte Perspektiven entschieden beschlossen, da so ein Schornstein schon von seiner technischen Natur her oben höher ist als unten breit. Der Rest ergibt sich von selbst. eine Ausstellung "Ich glaube an den Dax, und der Dax glaubt mir" wird folgen und rechzeitig angekündigt. Bleiben Sie fleißig!