Donnerstag, 5. Dezember 2019


K/Rippenspiele



Vielleicht muß ich mein Geld bald mit Weihnachtsmotiven verdienen. Also habe ich schnell ein wenig Schnee und einen Verheißungsstern in die Landschaft gemalt, sieht täuschend echt aus, und könnte daraus nun eine Ansichtskarte machen. Für den Nikolaus, der hier sicher nachher von mir noch abgefangen werden wird, wenn er sich an meinem Stiefel zu schaffen macht. Drück ich ihm in die Hand und sage, hier, sollst auch mal was haben. Ich könnte die Karte auch in der Mitte zerreissen und teilen und mich dann als besonders sozial feiern lassen. Vielleicht wird ein Gedenktag mit Laternenumzügen nach mir benannt.

Ostern bereits könnte ich die Krippe wieder bunter dekorieren, gerade habe ich die Keramikskulpturen von Michel Gouéry kennengelernt (kleine Übersicht auf Google), die eine gewisse farbenreiche Vitalität versprühen. Dem muß ich noch nachgehen. Bis dahin aber: Regen, Nebel und andere Niederschläge.

Einatmen, ausatmen, dann wieder einatmen, bis man die Rippen zählen kann. Gerade bastel ich an einem Ballonprojekt, ganz klassisch mit Weidenkorb, den ich neulich nachts auf dem Nachhauseweg gefunden habe, und Schleppanker. Da aber kommt Amazon daher und verfilmt eine berühmte wahre Geschichte. Wobei der wahre Held einfach rausgeschrieben und durch eine Frau ersetzt wurde, anstatt gleich eine der vielen tatsächlichen weiblichen Forscherinnenbiografien des 19. Jahrhunderts zu verfilmen. Alles nur Material, alles nur Rippe wie Krippe.

Ich hätte gerne mal ein Zehntel des Budgets. Nur, um die Schmetterlinge durch Fledermäuse ersetzen zu können, wenn mein Ballon im 19. Jahrhundert durch unerforschte Höhlensysteme gleitet, in denen zurechtgetropfte Kalksteinstalagtiten aussehen wie Skulpturen von Michel Gouéry.