Sonntag, 3. Juni 2018
Regen und Gewitter brachten dann endlich auch Hamburg Abkühlung, dem Flughafen aber einen Kurzschluß und anschließende Einstellung des Betriebs. So hatte ich den Radfahrluftraum für mich bei astreinen Temperaturen knapp unter 20 Grad, leichter Brise aus Südsüdoooooost und guten Wünschen vom Tower. Die Regenfälle der letzten Tage oder wohl doch eher noch Tauch- und Hebearbeiten hatten überall auf den Wegen Gerümpel aus dem Kanal angeschwemmt, darunter einen muschelbewachsenen Fahrradlenker und ein altes Verkehrsschild, dessen ehemalige Funktion beim besten Willen nicht mehr erkennbar war. Vielleicht ein Dieselfahrverbot oder Tempo-30. Dies sind derzeit sicher die gefährdetsten Schilder dieser Stadt.
Spektakulär aber der Fund einer seltenen Rostkoralle, die ich beim surfen am Kanal-Reef fand. Ausgerechnet heute, wo ich mal nicht einen Beutel für Zufallsfunde und -käufe in meiner Packtasche hatte. Ich brachte das prachtvolle Exemplar aber auch so nach Hause. Gleich ein bißchen abgeschrubbt und freigebürstet wird es hier irgendwo (aber wo? aber wo?) einen Platz finden. Eigentlich ein Fall für die Toten Tiere, die Knochen des Industriezeitalters. Spätere Kulturen werden darüber rätseln, wie wunderbar organisch Eisen einst wachsen konnte.
Man muß eben die richtige Welle reiten. Runter mit der Blümchenbadekappe, rauf aufs Brett und durchs Wasser juchzen. Surfing Goths in the Sun! Zwischen nach Sauerstoff japsenden Fischen und Korallen tauchen, Schätze bergen.
>>> Geräusch des Tages: Vampire Beach Babes, Gothic Surf-a-Rama