Sonntag, 8. Juni 2014
Kaum schaut man kurz nicht hin, man hat seinen Anorak gerade hübsch eingeknuffelt, bricht Sommer aus. Ich sitze dann abends noch lange am Fenster, warte bis die letzten Boote vorbei sind, trunkene junge Menschen meist mit Landjugend-Diskothekenmusik an Bord, und darauf, daß sich die Wohnung ein wenig abkühlt. Vorher ist an Schlaf ja eh nicht zu denken.
Ich selbst höre dann die beste Band der 80er-, 90er- und 2000er-Jahre, warmes Gitarrenperlen und munteres Schringschring zu nonchalanten, aber wichtigen Mitteilungen. "You keep me coming home again" (was im speziellen Fall Sonic Youth mittlerweile einen gewissen bitteren Humor in sich trägt. Aber geht es einen was an? Ich habe eine Meinung, mische mich aber nicht ein.)
Man könnte auch über Land fahren, "Reena" im Ohr. Die Musik verlangt aber ein Auto, einen blubbernden Motor und einen Ellenbogen, der sich in die Sonne bohrt. Sich unterwegs gedankenverloren den Dreck von den Knien rubbeln.
Bis dahin einfach so pfingstbegeistert Lieder nachpfeifen, sich kleine Parolen fürs Leben basteln. Die Brüche nicht zu lange in Gips halten.