Samstag, 26. April 2014


Rundlockermachen



Letztes Wochenende bereits ließ ich die Arbeiten an meinem neuen Roman Vorbestrafte der Liebe ruhen, um ein wenig über Land zu fahren. Der Kreuzbube fährt ja durch Flandern, das ist mir zu weit. Mir fällt dazu aber, es ist das 100jährige Jubiläum, Siouxsie and the Banshees' heiteres Poppy Day ein ("In Flanders fields/the Poppies grow"). Hier ist das alles so selten geworden.

Neulich bereits Anradeln, so ist es ja nicht. Nun die größere Runde, also elastische 35-Hollandrad-Kilometer am Strafgefängnis entlang, weiter zum See und am Yachthafen und am Olympiastützpunkt vorbei, an der Dreieinigkeitskirche zurück den Bogen durchs Naturschutzgebiet und zwischen all den Gärtnereien und den teilweise hübsch angerosteten Gewächshäusern hindurch. Auf einem einsamen Pfad am Entwässerungsgraben kreuzt eine fast schwarze Ringelnatter den Weg, windet sich ins Gestrüpp an der Uferböschung. Grußlos. Schönen Dank, kann ich auch.

Überall, wir sprechen noch über die Ostertage, aufgeschichtete Holzhaufen für das abendliche Burning-Igel-Fest, knisterndes Kokeln und zur heidnischen Feier verklärtes Gartenmüllverbrennen. Bis dahin Sonneninfusion, dabei ganz monoton werden im regelmäßigen Tritt. Nebenbei, zufällig wie ein Steinpilzfund, ein kleines Haus am See entdeckt. Nur durch den Radweg vom Ufer getrennt der schöne kleine Garten, der sich an die hintere Veranda kuschelt. Das kaufe ich dann, wenn ich mit dem Buch fertig bin, das zum Bestseller auferstehen wird.