Sonntag, 26. April 2009


All of her friends call her Alaska



Es ist eine ausgesprochen milde Nacht im noch so frühen Jahr. In der Luft der Geruch vom kommenden Mai, eine Nacht voll Blütenpollen, würden Allergiker klagen, mir scheint, ich rieche noch etwas anderes; Zeit, Lichter zu gucken, an Touristen vorbei, den Koberern, durch die Nacht kreuzen. In der Hasenschaukel feiert das Komakino-Label, zwei kurze Sets von Eerie und Miss Alaska. Der Winter ist vorbei, denke ich, aber ich bringe ein bißchen Herbst mit.

Miss Alaska ist charmant, das Publikum weniger, viele junge Leute, die sich für ihr Leben nicht entscheiden können, ob sie lieber drinnen oder draußen sein wollen. Türen klappern, an Tischen wird gelacht, ein Mann will Rosen verkaufen. Miss Alaska bleibt tapfer, wechselt zwischen Laptop, Geige, Gitarre, Melodica und Klavier, man muß sich immer wundern, wie so kleine Frauen so viel Musik auf die Bühne bringen können.



Menschen lungern seitwärts in den Straßen. Betrunkene vorm Tingeltangel, Federboas kleben an feuchten Hälsen, Bierschweiß strömt aus dem Störtebeker, die Plätze, Stufen und Winkel sind bis zum Hafen runter eng besetzt. Es ist weit nach Mitternacht, doch ein Thermometer sagt 19 Grad. Man kann die ganze Nacht so am Wasser sitzen, ein Bier trinken, vielleicht zwei, den Sound der fernen Party-Barkassen hören, zwei, drei Gedanken fassen, ins Wasser spucken. An dich denken.


>>> Webseite von Komakino

Radau | von kid37 um 21:37h | 6 mal Zuspruch | Kondolieren | Link