Donnerstag, 9. April 2009
Man wacht auf, die Decke übersäht mit den Traumfetzen der Nacht. Was beim morgendlichen Schwung aus dem Bett aufgewirbelt wird, durch die Luft schwirrt wie eine Traube irregeleiteter Schmetterlinge, gilt es zu sortieren, einzuordnen. Nicht alles kann mit auf die Reise durch den Tag, kann sich den Platz in der schäbigen Aktentasche teilen mit Pausenbrot und Thermoskanne. Da sind die angedachten und halbfertigen Gedanken, Erinnerungen, gute, böse, ein paar unzüchtige, die bleiben natürlich zuhaus, eine bißchen Gram vielleicht, Ärger mit der Fiskalbehörde, dem Stromversorger, Fetzen von heiligem und auch unheiligem Zorn, den man besser zerhäckselt, zerreißt, vielleicht als Würze bewahrt, als kleine Dosis für ein besonders scharfes Mahl. Ein doofer Satz, wie eine häßliche Motte. Eine süße Erinnerung, ein sanfter Geruch, eine Melodie, die je wacher man wird sich in einzelne Töne verliert, ehe sie völlig auseinanderfällt, erst ein Klingelton, dann ein Nichts, auf keinen Fall eine Symphonie, kein Welthit mehr. Eine Vorstellung vielleicht, das Bild eines Strandes, das am Morgen immer grober wird, eine Kinderzeichnung, dann Gekritzel auf einer Tafel. Jeden Tag neues Gepäck, ein neues Sortiment, Begleiter, die man weise wählen muß.
Seine eigene Blogwortwolke kann man auch anders bestimmen, drehen und wenden. (Leider ist der RSS-Feed hier im hermetischen Café nicht richtig konfiguriert, es funkioniert nur mit der schlecht bestückten Außenstelle.)
via Wordle