Donnerstag, 2. April 2009


Stile brechen [Rev.]




Ab und an lohnt der Blick ins Kaufhaus Stilbruch, diese kleine obskure Resterampe, es kann nicht jeder Tag ein Flohmarkt sein. Musik gab es diesmal, alte Radios und noch ältere Klaviere, fast wollte ich es kaufen; ich wüßte dann genau um seine Stimmung, was auch immer mir jemand erzählen will. Es sind die Dinge, die übrig bleiben, die erinnert werden oder verkauft, die man immer wiederfindet, Leuchttürme im Nebel des Dies und des Das. Die Profihändler kommen immer schon früh, rupfen das Verwertbare, die glänzenderen Stücke heraus. Der Rest ist hier nicht Schweigen, aber oft nicht mehr der Rede wert.



Ein wenig enttäuschend war diesmal die Abteilung "Kunst". Kaum was Selbstgemaltes, bloß Poster um Poster blieben zurück. Einzig ein kleiner rosa Elefant bat um Mitnahme, aber wer braucht schon eine Trompete im Haus, wenn es ein Klavier sein kann. Wo sind sie hin, die jüngsten Wilden, die Bauernmaler, die unbeholfenen Akteure?

Vielleicht beim Sport. Bälle werden wohl nicht viel geschlagen in diesen Zeiten. Aber Krücken wie damals gab es auch nicht mehr. Hamburg humpelt, alles perdu.




>>> Kaufhaus Stilbruch

Homestory | von kid37 um 10:35h | noch kein Zuspruch | Kondolieren | Link