Sonntag, 14. Dezember 2008
You gotta tell him that you love him,
Need him - that'll do it every time.
You know you gotta kiss him,
Quickly, mean it,
Tell him that you care.
Run your fingers through his hair.
(The Capreez, How To Make A Sad Man Glad. 1966.)
Ich bin ja mehr für die gesunde Dusche, eiskalt natürlich und barfuß, aber selten mal darf es auch ein Vollbad sein. Vorher natürlich Blutdruck messen, denn bei mir sackt der bei so viel feuchter Hitze schnell durch den gurgelnden Abfluß in den Keller. Für Menschen wie mich, die noch nicht einmal den Jugendschwimmschein haben, ist es eigentlich gebotener, mit Schwimmhilfe einer Begleitung* abzutauchen, kompetent beim Rautek-Rettungsgriff und gleich mir im Besitz der DLRG-Nadel für zehnjährige Mitgliedschaft. (Das war, ehe man mir eröffnete, mit einer Karriere als Kampfschwimmer würde es bei mir nichts, man müsse dort nicht nur schweigen können, sondern richtig die Luft anhalten.) Jedenfalls - Moment, ich puste eben die Schaumflocken beiseite - packte ich nun meinen Kugelfisch (dort auf halblinker Position auf dem Wannenrand, statt Quietscheentchen), fütterte die Lautsprecher mit meiner wunderbaren Northern Soul-Anthology (für den rechten Schwung), rief Aaaaachtung, pfoff meine Bootsmannpfeife und stieg wie Kapitän Nemo in die Fluten.
So war das ja früher auch. Samstagabend, schnell in die Badewanne, Beine rasieren, (geht natürlich auch so), Haare hübsch kämmen (vielleicht einen sauberen Scheitel oder mal frech in die Stirn), schmuckes Hemd an (weiß, Paisley oder das mit den großen Palmblättern)... und dann ging es doch los! Ab! Auf! Erwartungshaltung! Und ganz weit weg! Junge Frauen im Engtanz über die Tanzfläche schieben, vielleicht mal einen Piccolo spendieren, immer jovial, und ein, zwei Salzstangen, ja, so haben wir geschwoft, bis die Damen einem mit sinnlich geführtem Zeigefinger über die Manschettenknöpfe strichen und etwas ins Ohr flüsterten, das ich aber wegen der Lautstärke der Tanzkapelle nie verstehen konnte. Ich lächelte dann meist und sagte, ja, sischer dat.
Saturday Night and Sunday Morning. Manchmal, die Eltern von S. hatten einen Pool, endeten wir beim Nachtschwimmen.
* Wie Menschen manchmal so betont die neutrale Form wählen.
Meine Begleitung, ja sischer dat.
(22.4.1923 - 11.12.2008) Alle Pictures of Lily kamen an sie nicht heran.
Und, in a completely unrelated Dings, Christine Westermann wurde kürzlich 60. Ist das zu glauben?