Mittwoch, 5. April 2006
carrying in their lower leaf junctions
the debris of the winter's flooding
(John Steinbeck, Of Mice and Men. 1937.)
Und wieder die Frage: Ist es Konzeptkunstkacke oder haben
die streikenden Verdi-Männer den Spermüll nicht abgeholt?
Die Berlin Biennale reizte dieses Jahr... nicht so wirklich. Jetzt mal ganz subjektiv, aus der Lameng und dem Bauch heraus. Wer was interessantes entdeckt hat, soll schnell laut schreien, Von Mäusen und Menschen, dann berichtige ich das.
Die offenen Ateliers im Tacheles ließen mich ebenso mißmutig zurück (muß man ein bißchen zelebrieren, wenn man schon mal solche Gefühle hat). Ist ja alles ganz nett und alles ganz löblich. Aber halt auch viel "Hippiekitsch", wie die Begleitung meinte. Zusammengelötete Rostskulpturen mit Robot-Chic, so eine Art überdimensionierte Schraubenmännchen, wie man sie auf jedem Flohmarkt findet. Ergreifend.
Dann so Buntgezacktes mit fahrigen Strichen, ich sag mal, Kunstleistungskurs macht mal locker und übt sich in Art brut, aber mehr sage ich auch nicht. Alles sehr löblich und toll, und übrigens hatte die Hälfte der offenen Ateliers geschlossen. Dort lagerten die Schätze, ich bin sicher.
Übrigens riechen diese zugemüllten Berliner Ateliers deutlich ungelüfteter als die Hamburger oder - ganz aus der Erinnerung jetzt - die in Wuppertal. Darüber könnte man vielleicht einmal eine kleine Abhandlung versuchen. ( Der Schweiß der Kunst, Versuch einer Bestandsaufnahme. Hamburg, 2006.)
Interessanterweise allerdings hingen im Tacheles auch zwei Bilder von Gothic-Punk-Chic-Maler John John Jesse - wie kommt der denn dorthin? Möglicherweise auf denselben verschlungenen Wegen wie A Guy Called Gerald, von dem ich sogar noch die Maxi "Voodoo Ray" besitze. So klein ist die Welt. Sag hallo.
Hier regnet es wieder. Ich muß viel gelogen haben, als ich 17 war.