Einmal Sekt statt immer Milch



Mit schwachem Bein und schwachen Auges runter zum Fluß, fünf Zentimeter mehr Kondition, der Rest sei auch ein wenig Tagesform. Keine Sorge, sagt Frau Sorge. Die Definition sei so und so, und alles andere ist dann was anderes. Ein bißchen anders also im Kopf, schlecht geschlafen, beim nächsten Mal vielleicht besser Mohnkuchen backen, überlege ich.

Hier stapeln sich Dinge. Korrespondenz, Bücher, Musik, Filme, Zeitschriften, das müßte alles mal gesichtet und sortiert und beantwortet und veranlaßt werden. Überhaupt diese Veranlassungen. Erst veranlaßt, dann aufgelassen wie ein verfilzter Kleingarten oder ein marodes Baugelände. Ich fahr die Siegerstraße hinunter, aber wenn alle mal ehrlich sind, so viele kommen einem da auch nicht entgegen, ein verlassenes Gelände dieser Tage, wird Zeit, daß der Frühling kommt mit seinem hysterischen Gelächter.



Mein Leben wurde ja bereits in den 70ern verfilmt. Man änderte nur ein paar Dinge, machte im Film aus meiner Arbeitsstelle eine Fischfabrik. Dafür hatte der Hauptdarsteller eine verblüffende Ähnlichkeit mit mir, bis hin zu gewissen Manierismen bei der Kleidung. Ich summe den halben Abend das Titellied. Stückweise. Dann warme Milch und wieder kein Schlaf.

Homestory | 13:47h, von kid37 | Kondolieren | Link

 
mark793 - Montag, 5. März 2012, 14:23
Kondolieren:
Dann warme Milch und wieder kein Schlaf.

Hat Sie dieses alte Leiden Sie also wieder am Wickel? Mein aufrichtiges Mitgefühl! Wahrscheinlich werde ich Ihnen nicht mit sensationellen Hausmittelchen kommen können, von denen Sie noch nie gehört haben. Schafe zählen hat bei mir seinerzeit leider auch nur so mittelprächtig geholfen.

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kid37 - Montag, 5. März 2012, 23:08
Von Sonntag auf Montag habe ich meistens Probleme. Die übliche Umstellung von frei/unfrei. Aktuell ist es wieder... nun ja, ich spreche morgen eh vor.

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nnier - Montag, 5. März 2012, 15:27
Weniges hat sich so tief eingegraben wie dieser liebenswerte Träumer auf dem Trip. Die hinreißende Titelmelodie und der geradezu psychedelische, unwirkliche Gesang, kaum mal im Takt mit dem Hintergrund, tröstete einen irgendwie schon im Voraus. Denn was das echte Leben für Wegdrifter wie ihn bereithält, wurde einem am Ende jeder Folge aufgezeigt. Da saß er wieder in der Tonne und wurde von bösen Nachbarn mit Müll beworfen - und war doch gerade noch als Held durch den Weltraum geflogen.

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kid37 - Montag, 5. März 2012, 23:10
"Blumen! Blumen! 20 Blumen!" - meine Lieblingszeile. Das unverdrossene Weitermachen dieses Herrn hat etwas sehr rührendes.

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carodame - Montag, 5. März 2012, 17:00
...ich würde Honig in die Milch tun. Dann ab in die Schlaflosigkeit mit süßem Nachgeschmack. Schlaflos Stapel verkleinern oder vergrößern, bis zur Interruption des Wachseins, die Zahnbürste an der Bettkante zur nächtlichen Reinigung aller Fugen hat auch bei www.youtube.com/watch?v=H0fuHY4U1UA

nicht genügt.

Hm, habe den link leider nicht schön einbauen können...

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kid37 - Montag, 5. März 2012, 23:12
Ich glaube, da zündelt gerade wieder was. Fühlt sich nicht gut an, mal sehen, ob es morgen außer Milch der frommen Denkungsart noch was anderes gibt. Ich sehe Christian Bale schon recht ähnlich, jetzt zwei Nächte mit kaum Schlaf. Ich werde aber vorsichtshalber keine schweren Maschinen betätigen.

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carodame - Montag, 5. März 2012, 23:45
Nein, bitte nichts Schweres. Eher was Schwebendes. Morgen, nachdem Sie ein klein wenig vom Schlaf überrascht wurden, wartet gewiss noch etwas in der Schublade, was Löschendes, Mildes, auch schmelzend... Betten Sie sie sich gut.

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ana - Montag, 5. März 2012, 17:36
Probieren Sie es doch mal mit hochdosiertem Baldrian ( 800mg ) zur Nacht. Der wird selbst in der Psychiatrie inzwischen als Alternative zu den abhängig machenden Benzodiazepinen als Schlafmittel gerne eingesetzt. Wahrscheinlich ist er nicht ganz so potent und schlaferzwingend wie letztere, aber doch immerhin recht wirksam.

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kid37 - Montag, 5. März 2012, 23:16
Ah. Ich wollte mir schon einen großen Holzhammer verschreiben. Ich meine ja immer, so was wirke bei mir nicht. Wenn das Rad im Kopf erstmal dreht, ist es schnell mit Entspanntheit vorbei. Aber das ist wahrscheinlich Hochmut. Wäre zudem einfach schön, wenn die Schmerzen mal nachließen.

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vulkantanz - Montag, 5. März 2012, 23:48
Das Rad im Kopf versuche ich festzunageln, indem ich aufschreibe , was mich gerade beschäftigt und wach hält. Das Ergebnis bleibt über Nacht auf dem Schreibtisch liegen und wird am nächsten Tag weiter bearbeitet. Manchmal funktionierts sogar.
Gegen die Schmerzen lässt sich hoffentlich ein wirksames Mittel finden für Sie. Es gibt da ja zahlreiche.

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kid37 - Freitag, 9. März 2012, 21:03
Ja. Nachts aufstehen und alles aufschreiben. So fingen die Leute früher das Bloggen an.

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vert - Samstag, 10. März 2012, 01:12
nachts schreiben bis die schmerzen aufhören
darum sind wir alle hier.

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fishy_ - Mittwoch, 14. März 2012, 21:11
Das haben Sie sehr schön gesagt, Herr vert. Früher war mehr bloggen. Muss ich mir auch an meinen kleinen Zinken fassen.

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c17h19no3 - Freitag, 9. März 2012, 01:27
schwarze milch der frühe, was hab ich mich als 12tklässerin da drüber einen abschwadroniert.

mohn kann ausgesprochen entspannend und beruhigend wirken - wohldosiert. vor allem, wenn die saaten sorgfältig und ordnungsgemäß gepflückt werden.

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kid37 - Freitag, 9. März 2012, 21:07
Mohnpflücken ist, glaube ich, gar nicht so einfach. Braucht es Geduld und Sanftmut zu. Anderswo ist man uns übrigens voraus: "In Österreich ist der Anbau von Schlafmohn völlig legal und blickt auf eine jahrhundertelange Tradition zurück." (Wikipedia)

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c17h19no3 - Samstag, 10. März 2012, 15:54
tja, mohn eben ist kein fallobst. alles ein wenig aufwändiger.

was in österreich einfach angebaut wird, ist hier wildwuchs. man muss ein wenig suchen.

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novesia - Freitag, 9. März 2012, 15:58
3001 !!1!
Danke und hurra!

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mark793 - Freitag, 9. März 2012, 16:09
Huch,
ich hätte schwören können, gestern warens noch 2999. Das ist bestimmt wieder einer dieser legendären Eisenbieger-Tricks von Herrn Kid.

Wie auch immer: Weiter so - und auf zu den nächsten Dreitausendern!

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kid37 - Freitag, 9. März 2012, 21:13
Ein Fall für die X-Akten. Unerklärliche Zeitsprünge, und wir mittendrin. Die 3000 habe ich selbst verpaßt, die Woche hielt mich zu sehr mit profanen Dingen beschäftigt. Ganz schön lange Zeit, wer hätte das gedacht. Ich hoffe, ich schaffe die 700 noch. Wirklich.

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fishy_ - Mittwoch, 14. März 2012, 17:21
Sie tragen Schnäuzer? Hihi.

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