Merz/Bow #3

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Dieses Gefühl, aus der schäumenden Woge Stuttgarter Freundlichkeit in Berlin aus dem Zug zu steigen und als erstes einen Vater zu beobachten, der seinem ungefähr vier Jahre alten Sohn die Flötentöne beibringt. "Sag mal, spinnst du? Bist du jetzt völlig durchgeknallt?" herrscht es. "Du hattest heute schon zwei Eis. Und da willst du noch ein drittes?"

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Umsichtig, den Nachwuchs frühzeitig auf ein Leben in Berlin, möglicherweise gar auf ein Leben als Weblogger vorzubereiten.

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Theater allerorten. (Nein, eigentlich nur an dem immergleichen, dafür altbekannten.) Geht mich diesmal zum Glück nichts an.

Eintrag vom letzten Mal. Kann man einfach so stehen lassen.

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Apropos über andere Leute reden. (Ebenfalls Eintrag vom letzten Mal.) Naughty James hat bekanntlich unser aller Sarah wiedergetroffen. Details wissen wir wieder einmal nicht, oder nur ein paar, wir nehmen es aber mit Wohlwollen zur Kenntnis. Man wird ja auch mal Fehler machen dürfen. Seinen Fotos tut es gut.

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Liebe sollte übrigens immer ein wenig kompliziert sein. Wie eine gute Schachaufgabe. Oder überhaupt nicht. Kompliziert.

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2006, das Jahr, in dem aus Bloggerkollegen Medienpartner wurden.

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Ungelogen: Der zweite Berliner, der mir begegnete, murmelte so tourette-mäßig "Pack, alles Pack" vor sich hin. Man soll sich aber nicht gleich immer angesprochen fühlen.

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Nachtrag, Wort des Tages: "Buschbesuch"

MerzBow | 13:37h, von kid37 | Kondolieren | Link

 
diagonale - Donnerstag, 13. Juli 2006, 14:10
2003 - mein Jahr, in dem Chatter zu Kunden und eine Chatterin in Langzeitfolge in 2005 zu meiner Cheffin wurden.

Wat dat nich aal jibbt...

Das Leben ist schön!

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mark793 - Donnerstag, 13. Juli 2006, 14:21
2005 - das Jahr, in mein Ex-Medienjournalistenbüroteilhaber zum Blogger-Kollegen wurde (nachdem er vorher immer kräftig über mein blödes schwarzes Brett abgestänkert hatte).

Die schrägsten Filme dreht immer noch das Leben selbst.

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luise - Donnerstag, 13. Juli 2006, 14:43
Scheiße, ich glaube, ich erspare mir Berlin, wenn man da so leicht von seinesgleichen erkannt wird.

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kid37 - Donnerstag, 13. Juli 2006, 17:13
Da kann man echt zusammenpacken. Berlin kann aber auch nett interessant sein. Angeblich ist es sogar die höflichste Stadt Deutschlands.

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luise - Donnerstag, 13. Juli 2006, 22:35
Ich habe mir sagen lassen, dass nett und interessant beides andere Begriffe für "langweilig" sind. Wussten Sie das?

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kid37 - Donnerstag, 13. Juli 2006, 22:51
Pst!

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don papp - Freitag, 14. Juli 2006, 01:31
letztesmal in berlin bin ich ganz langweilig über den wannsee gesegelt, das hat mir gut gefallen, so gut, dass ich das nächste woche nochmal mache...

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kid37 - Freitag, 14. Juli 2006, 02:05
Ich glaube, wer sich selbst vereisen mit Eis versorgen kann, für den ist Berlin eine tolle Stadt. Ich selbst fand Berlin lange Jahre irgendwie aufregend. Aber man muß den gewissen Ton schon vertragen können.

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don papp - Freitag, 14. Juli 2006, 02:07
man muss eben leute kennen, das ist überall so.
alleine ist zb. münchen scheisse, mit mehreren kann man sogar dort spass haben ;o)

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kid37 - Freitag, 14. Juli 2006, 02:27
Ach. Spaß.

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referral - Freitag, 14. Juli 2006, 02:31
Das mit München unterschreibe ich so nicht.

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pappnase - Freitag, 14. Juli 2006, 02:36
ach. spass.

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referral - Freitag, 14. Juli 2006, 02:38
Hier zeigen sich mal wieder die Vorteile einer multiplen Persönlichkeit. Wir finden München so schlecht nicht.

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gaga - Donnerstag, 13. Juli 2006, 21:05
¿ self-fulfilling prophecy(?)

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kid37 - Donnerstag, 13. Juli 2006, 22:03
Womöglich gesunde Beobachterdistanz?

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gaga - Donnerstag, 13. Juli 2006, 22:08
ich fühle mich eigentlich auch recht vital und rüstig. den umständen entsprechend, versteht sich.

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kid37 - Donnerstag, 13. Juli 2006, 22:35
Den Umständen entsprechend? Lassen Sie mich raten: Es gab heute nur zwei Eis. Ich hingegen hatte nicht mal eins, so ist das im ernüchterten Hamburg, wenn man den ganzen Tag Askese predigen muß. Zudem mußte ich mir heute, als ich meine neuen Schuhe vorführte, anhören, and now for something completely different, daß man in meinem (man sagte: "unserem") Alter, sein Geld nicht mehr in Schuhe, sondern in Zähne investieren würde. Und Brillen natürlich. In Berlin ist man ja sehr bißfest, da kennt man diese Umstände wahrscheinlich gar nicht.

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gaga - Donnerstag, 13. Juli 2006, 22:44
aber aber. ich durfte mich heute über den bewilligungsbescheid der gesetzmäßig ohnehin vorgesehenen zuzahlung zur neu-auflage meiner brücke freuen. und soll ich ihnen etwas sagen? ich habe mich sogar gefreut. die bearbeitung hat nur ganze neun tage gedauert. und ich habe keine beziehungen. ja, noch nicht mal ein bonusheft. kein wunder, dass es da nicht viel zu bearbeiten gab. aber: gefreut. die hitze hat eben auch ihr gutes. so ein bißchen matsch in der birne wirkt am ende wie ein guter tropfen alkohol und macht schön friedlich. ich sagte ja: den umständen entsprechend. die demenz hat auch schöne seiten. man wird dankbar. so dankbar.

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kid37 - Donnerstag, 13. Juli 2006, 23:00
Ja, so ein Brückenschlag ist eine herzerwärmende Sache. Menschen zusammenbringen, Nähe, Frieden und strahlende Gesichter, was könnte es schöneres geben. Und alles vereint im strahlenden Lächeln frischsanierter Zähne. Da fällt mir ein, daß bei meinem Dentisten noch ein Bebauungsplan für eine neue Krone anhängig ist (die letzte wurde vom harten Kern schnöde entzackt). Ja, auch ich möchte einmal lächeln können und nicht wie Imelda auf meine Schuhe weisen müssen, um so etwas wie Anerkennung und Zuneigung zu spüren.

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gaga - Donnerstag, 13. Juli 2006, 23:14
na sehen sie. darum lassen sie mich mit dem folgenden schönen bibelwort schließen:

Er wird unter großen Völkern richten und viele Heiden zurechtweisen in fernen Ländern. Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Kein Volk wird gegen das andere das Schwert erheben, und sie werden fortan nicht mehr lernen, Krieg zu führen. Ein jeder wird unter seinem Weinstock und Feigenbaum wohnen, und niemand wird sie schrecken.
(Mi 4,1-4)

amen.

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