Nachrichten aus der Sonderzone



On 9 September 2010, Burley interrupted Labour MP Chris Bryant during an interview regarding developments in the News of the World phone hacking affair with the words, "No, no, no, you can't say that, sir... No, no, no, no, I have to interrupt you, do you have evidence for that?... Pretty strong claim if you don't!" When Bryant responded that the evidence for his statement was clearly included in the parliamentary debate that Burley was actually covering in that section of the programme, she replied, "So you are in a position to have listened to the debate and read the report and as a result you are content to say that on telly.?" Bryant responded, "I have just said that. You seem to be a bit dim, if you don't mind me saying so." [Q]

Soll keiner sagen, so eine kleine Auseinandersetzung wie zwischen Gabka und Slomriel (oder war es umgekehrt?) gebe es nur in unseren Nachrichtensendungen. "You seem to be a bit dim, if you don't mind me saying so", ist schon jetzt ein Satz fürs nächste Reiseportfolio. Ich fürchte, man findet die ein oder andere Gelegenheit für eine nonchalante Anwendung. "Es macht Ihnen doch sicher nichts aus, wenn ich das Quatsch nenne", klingt gleich ganz anders und mundgerechter als ein gepoltertes Basta!

"You peed on me but it's OK!" Die wohl romantischste Silvestergeschichte trudelte via einem populären Kurznachrichtendienst bei mir ein. Skurril, aber natürlich auch ein bißchen traurig. Menschlich war, glaube ich, das Wort. Dinge passieren immer so plötzlich. Ungewollte Abgänge zum Beispiel, um ein wenig im Bild zu bleiben. Man dreht sich um, zack, ist das Gegenüber verschwunden. Die Frau, die einem eben noch Ehe und Hof versprochen hat, sagt "Lassen Sie uns mal diesen Quatsch beenden" und liegt in den Armen eines anderen, der gute Freund, der später mal die Maschinen abschalten sollte, meint, wer will, kann es auch alleine!

Dann steht man da, allein in der feuchten Nacht, eine Zigarette in der Hand, und fühlt sich, genau: angepißt. In der bürgerrechtsfreien Sonderzone ist das derzeit praktischer. Da ruft man, wenn einer stiften geht, halten Sie den oder die mal auf! Und schon stürzen sich geübte Quarzsandhände auf den Flüchtigen, ziehen Öhrchen und stellen ihn als handliches Paket in der Packstation zu. Man fühlt sich und seine zarten Gefühle beschützt. Dennoch bleibt die Hoffnung, der kleine Brechmittelkönig, der die Stadt regiert, würde sagen: "Lassen Sie uns diesen Quatsch beenden." Meinetwegen soßenverfeinert mit einem kleinen Nachschlag: "Wenn es Ihnen nichts ausmacht".

Tentakel | 12:00h, von kid37 | Kondolieren | Link

 
ana - Donnerstag, 9. Januar 2014, 16:31
"Da steht man da, allein in der feuchten Nacht, eine Zigarette in der Hand, und fühlt sich, genau: angepisst."

Bei der letzten Party im alten Jahr hat mein Liebster mich einfach stehen lassen. Schwupp di wupp war er verschwunden und ich wusste nicht warum und wieso. Dass ich nicht hinten bei ihm im Taxi sitze, fiel ihm lange gar nicht auf, erzählte er mir später. Ich wäre gerne noch ein bisschen länger beleidigt gewesen.

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mark793 - Donnerstag, 9. Januar 2014, 17:18
Naja, man hätte die Version der Geschichte ja nicht auf Anhieb glauben müssen.

Wir waren vor einigen Jahren, als Töchterlein grad frisch auf der Welt war, an Weihnachten bei meinem Bruder eingeladen und sind anschließend vor lauter dies und das ohne Hundi losgefahren. Irgendwie waren wir fälschlicherweise davon ausgegangen, die Töle wäre mit ins Auto gehüpft. Mann, war uns das peinlich...

@Kid37: Mit Zigarette in der Hand allein dazustehen ist vor allem dann blöd, wenn der/die andere das Feuerzeug mitgenommen hat. ;-)

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kid37 - Donnerstag, 9. Januar 2014, 21:00
Da wäre ich wirklich angepißt. Kein Feuer. Wie soll man da die Gurke mit Zündschnur anzünden, die derzeit in St. Pauli häufig mit sich geführt wird. Aber den Hund vergessen? Auweia. Die Dame war bestimmt verwirrt. (Wurde da nicht mal während der Hochzeitsreise die Braut an der Tanke vergessen?)

@Ana: Das sind ja Geschichten, die passieren sonst nur mir. Ich fahre seither immer gleich selbst mit Öffentlichen.

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frau eff - Donnerstag, 9. Januar 2014, 17:00
(as poorer people) "being socially engineered and sociologically cleansed out of London" - Mr. Bryant passt vielleicht auch sonst ganz gut in Ihre Sonderzone.

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kid37 - Donnerstag, 9. Januar 2014, 21:02
Welcome to New Labour! Die Journalistin hat aber auch eine hübsche Agenda.

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gaga - Donnerstag, 9. Januar 2014, 19:21
Die einen haben Zigaretten in der Hand, die anderen Klobürsten. Bewegen Sie sich eigentlich innerhalb oder außerhalb der Gefahrenzone? Und gibt es Solidaritätsbekundungen von Hamburger Mitbürgern jenseits der Sternschanze, Altona und St. Pauli? (Die Klobürste, das must have der Saison?)

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kid37 - Donnerstag, 9. Januar 2014, 21:07
Klobürsten sind vielfach ausverkauft. Lustige Kostüme auch. Bar jeglichen Karnevaltreibens lieben die Hamburger ja jede Gelegenheit zur Kostümierung. Fummelpartys (aka "Studentenmaskenball"), Schlagermove oder Spaßdemo. Gestern liefen jedenfalls einige interessant aufgemachte Menschen herum. Mein Leuchtturm ist die letzte freie Bastion jenseits des Gefahrengebiets: This is Radio Freedom. Das Mikro natürlich eine Klobürste.

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maphisti - Samstag, 11. Januar 2014, 22:33
Ich mag mich eigentlich ganz gern mit jemandem etwas kabbeln. Man lernt dabei sich selbst und den anderen noch ein wenig besser kennen. Quatsch und dummes Zeug rede ich sogar sehr, sehr gern. Was daraus oft resultiert: Wahrheitsfindung!

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kid37 - Dienstag, 14. Januar 2014, 12:10
Wer wäre jetzt darauf gekommen.

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maphisti - Mittwoch, 15. Januar 2014, 14:21
.. lief sich doch aber etwas langsam an ..

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