Freitag, 29. August 2008


Projektor # 1 und # 2



Rausschwimmen. Durch den Verkehr atmen. Scharfglänzende Bilder an glattgeleckter Oberfläche, Landschaftsfolie im scheintoten Raum. Ratternde Züge wie von ungelenker Hand abgeschossene Silberpfeile. Ich sage, komm laß uns aufbrechen, immer dem Licht nach, dem Rausch der Bewegung. Du hast schöne Beine und ich, ich habe ein Ziel.

Schatten saufen. Und als ich in meiner Küche stehe, Scampi in die Pfanne werfe, zum knoblauchgetränkten Zischen ein Lied summe, am Rande von Übermut torkelnd, denke ich daran, wie die sehr schöne Frau™ einst tütenweise von dieser ganz großen Sorte mit nach Hause brachte, Beifang eines dieser Food-Jobs. Und wie wir kleinen Kindern gleich hineinschauten in den knisternden Schlund der Packung, staunend auf die rosafarbene Pracht, und wie aus einem Mund sagten: Rieeeesig! Und lachten. Denn das war der Grund, warum wir nach Hamburg gingen. In großen Städten sei eben alles etwas größer, behaupteten wir. Die Sehnsucht zum Beispiel, die Versprechen aber auch.

Bilder in Licht gießen. Und dann neulich bei Sugimoto. Stumme Betrachtung zwischen Grauen und Entzücken, Trümmerland und Ach Du, Hauch von Verstehen. Ganz sanft durch die Säle gleiten. Mit meiner Begleitung über Blitze sinnieren, die Lightning Fields und fragiles, transluzierendes Unterwassergetier. Diese wunderbare Idee, die Zeit einzufrieren, einen Film zu bannen in ein einziges Bild, geronnene Bewegung, ein Abdruck aus Licht. Wie ein ganzes Leben, diese zerbrechliche Membran. Unendlich klein und dicht.

Und einfach unglaublich hell.