Sonntag, 17. August 2008


Voller Mond voraus, Käpt'n!

You try and live
And God says no.

(Monster Magnet, "God Says No". 2000.)



Mit so viel Feinden finden wir, o Herr, uns überall umgeben. Der eine reizt und schmeichelt hier, dort droht ein andrer unserm Leben... [Lied Nr. 367, ev.-luth. Gesangbuch] Der Ausguck meldet tückische See, ich greife beherzt nach der Flasche mit Kamillentee. Der Smutje, dieser falsche Hund, hat aus Gründen, die nicht mal seine Mutter wüßte, einen Totenkopf daraufgemalt. Die letzten Einträge ins Logbuch sind kaum mehr als krummfüßige Spuren wie Fliegendreck und so wanke ich hinüber in die Messe, spiele ein letztes Mal am verstimmten Harmonium. Nun danket alle Gott, der Rost nagt an der Mannschaft, gute Jungs allesamt. Bis auf den Ersten, auch so ein säureverseuchter Hund.

Das verrottete Auge dort hinter den Wolken... Wie mit grimmigen Unverstand Wellen sich bewegen! Nirgends Rettung, nirgends Land vor des Sturmwinds Schlägen! [Lied Nr. 569] Aus der Kombüse dringt der Klang messerscharfer Shanties, mir ist's als sei's der letzte Herbst.

Der banale Wunsch, der offenbar so unanständig war. Die Wellen, der Lärm des Publikums, wie der Steuermann am Runder riß, riffraff, das Spleißen von Holz und Bersten der Nieten, das wochenlange Treiben am Grund der Bilge, der trotzige Gedanke. Der letzte Eintrag kaum leserlich. Am Ende stille Erkenntnis. For No One. Am Ende eines harten Tages. Am Ende.